- Anmerkung der Redaktion des Vorboten 2021: Der nachfolgende Artikel war der erste von uns überhaupt veröffentlichte Artikel. Er erschien im Mai 2018, entsprechend haben sich durch Zweilinienkampf und Diskussion manche unserer Positionen, wie sie im Artikel noch festgehalten sind, verändert. Im Allgemeinen halten wir die Arbeit aber nach wie vor für gut und wollen sie, insbesondere in Hinblick auf den Vorsitzenden Gonzalo, der in diesem Artikel schon verteidigt wird, hier erneut publizieren.
,,Die Philosophen haben die Welt verschieden interpretiert, es kommt aber darauf sie zu verändern.“ (Marx in Thesen über Feuerbach)
Kommunisten haben die Aufgabe zur Proletarischen Weltrevolution, die gewaltigste Veränderung, den größten Umbruch in der Menschheitsgeschichte, zu führen, sie bekämpfen entschieden jede Form der bürgerlichen Philosophie als ihrem Zweck hinderlichen Feind. Um siegen zu können, muss jede Form des Idealismus, Opportunismus und Subjektivismus, sowie andere Formen von Abweichungen vom Marxismus, immer wieder bekämpft und überwunden werden.
Diesen Kampf bewusst zu führen, ist vor allem heute in Österreich, wo die Kommunistinnen und Kommunisten die hauptsächliche Aufgabe der Rekonstitution der Kommunistischen Partei vor sich haben, und es in dieser Periode nicht unwesentlich auch auf die Anerkennung von Verantwortung und feste Entscheidungen ankommt (sowie der äußerer Druck der Bourgeoisie und des Imperialismus relativ besonders schwer wiegen), umso entscheidender. Die Kommunistinnen und Kommunisten stehen im Kampf, in der Wirklichkeit des Lebens, kämpfen jeden Tag mit den Problemen die der Klassenkampf internationalen stellt, dafür müssen Antworten gefunden werden, der Marxismus-Leninismus-Maoismus, in der Hauptseite Maoismus, kreativ angewendet werden. Das können wir nur, wenn wir uns immer wieder falschen Linien und falschen Ansichten entgegenstellen. Immer wieder neu den Feind bekämpfen, das befiehlt unserer Weltanschauung. Nichts davon entwickelt sich ohne Kampf, das macht das Verständnis des historischen und dialektischen Materialismus entscheidend für den Linienkampf, entscheidend für die Entwicklung eines wegleitenden Denkens, entscheidend für die Rekonstitution der Kommunistischen Partei!
Der historische und dialektische Materialismus ist eine Anschauung und Methode des bewussten Kampfes. Es ist falsch in hauptsächlich als forschenden zu verstehen, denn es kommt nicht darauf an die Welt verschieden zu interpretieren, sondern sie zu verändern!
Karl Marx und Friedrich Engels erhoben das Banner des wissenschaftlichen Sozialismus, des Kommunismus, sie entwickelten den historischen und dialektischen Materialismus, als einzig konsequent wissenschaftliche Methode und Anschauung in der Philosophie, als eine dem Proletariat eigene Philosophie. Die (deutsche) Philosophie ist neben der (englischen) politischen Ökonomie und dem (französischen) Sozialismus, eine der drei historischen Voraussetzung des Marxismus, jene Bestandteile welche Marx vorfand und auf denen er, sie synthetisierend und negierend, die Ideologie der fortschrittlichsten Klasse, des Proletariats schmiedete.
Die Genialität und der revolutionäre Geist von Marx konnten zur vollen Entfaltung kommen durch die äußeren Bedingungen der bürgerlichen Revolution und der Durchsetzung des Kapitalismus, die das Proletariat als Klasse für sich hervorbrachte, sowie aufgrund der fortgeschrittensten Elemente der bürgerlichen Ideologie, der Entwicklung der Produktion und vor allem der Klassenkämpfe. Bürgerliche Wissenschaftler übten bereits früh irrsinnige, verleumderische Kritik an den Lehren Marx, er sei ein sektiererischer Utopist, der sich abseits des realen Lebens bewegt. Doch Lenin, Verteidiger und Weiterentwickler des Marxismus, widerlegte diesen Unsinn: „Im Gegenteil, die ganze Genialität Marx‘ besteht gerade darin, dass er auf jene Fragen Antwort gab, die von den fortgeschrittensten Denkern der Menschheit bereits gestellt worden waren. Seine Lehre entstand als direkte und unmittelbare Fortsetzung der Lehre der hervorragendsten Vertreter der Philosophie, der politischen Ökonomie und des Sozialismus.“ (Lenin, „Drei Quellen und drei Bestandteile des Marxismus“)
Die klassische deutsche Philosophie mit den hauptsächlichen Vertretern Kant, Fichte und Hegel, sowie der bürgerliche Materialist Feuerbach, waren historisch Wegbereiter der marxistischen Philosophie. Insbesondere Hegel entwickelte die Dialektik und Feuerbach den Materialismus zum Höhepunkt innerhalb der bürgerlichen Weltanschauung. Hegels Dialektik war befangen im Idealismus und Feuerbachs Materialismus wurde mechanistisch ohne Dialektik entwickelt.
Marx knüpfte als historisch dialektischer Materialist an diese Philosophen an, er spricht davon den dialektischen Kern aus der idealistischen Hülle befreit und entwickelt zu haben. Das ist nicht nur ein einfaches Schema, sondern damit hat Marx diesen Kern erst zu seiner Entfaltung gebracht, die alten idealistischen Ideen, Unzulänglichkeiten des Verständnisses der Dialektik, mechanistische, dogmatische Auffassungen überwunden und eine neue wissenschaftliche Weltanschauung (den Marxismus) und deren Methode immer weiter definiert.
Auf Basis des Gesetzes von Negation der Negation, hob Marx die Philosophie auf eine neue Stufe, denn die fortgeschrittensten Vertreter der bürgerlichen Philosophie repräsentierten zwar selbst die Negation vorbügerlicher Anschauungen, doch Marx negierte wiederum ihren bürgerlichen Standpunkt und repräsentierte in dieser Frage das Proletariat in der Philosophie, womit Marx‘ Lehren der Entwicklung des Proletariats als letzter Klasse der Geschichte entsprechen. Damit war Marx einerseits Forstsetzer des Besten, was die Menschheit bis dahin auf dem Gebiet der Philosophie hervorbrachte, gleichzeitig drückte er aber einen Sprung, das Neue aus, fasste es zusammen und gab ihm Gestalt. Marx überwand (negierte) den entwicklungshindernden Anteil der jeweiligen Lehren und hob den positiven Anteil auf eine neue Stufe. Damit schuf er eine neue Qualität, hob die Geschichtsauffassung, die Dialektik und den Materialismus auf die neue Stufe des historischen und dialektischen Materialismus.
Die drei Quellen des Marxismus wurden durch Lenin, den Führer der Oktoberrevolution, auf eine weitere, höhere Stufe gehoben, so auch die Philosophie. Lenin verteidigte den Marxismus, bekämpfte den Revisionismus der II. Internationalen und stellte das in der internationalen proletarischen Bewegung gestörte Verhältnis zwischen Theorie und Praxis wieder her. Er unterzog die alten revisionistischen Parteien einer scharfen Kritik anhand ihrer Praxis, entwickelte die Partei neuen Typs im von Marx begründeten Sinne einer Kampfmaschine für den revolutionären Kampf und führe auf höherer Stufe die systematische Methode der Selbstkritik ein, um die Kader und die Partei anhand ihrer eigenen Fehler zu erziehen. Lenins Methode steht in unversöhnlichem Widerspruch zu den opportunistischen Methoden der Revisionisten und Idealisten. Mit seinem Werk „Materialismus und Empiriokritizismus“ schuf Lenin eine Waffe gegen allerlei Verdrehungen und Verwerfungen des Marxismus und des historischen und dialektischen Materialismus, welches nicht nur damals die Widersprüche zu den revisionistischen Organisationen und Parteien verdeutliche und verschärfte, sondern bis heute große Bedeutung hat im Kampf gegen Opportunismus und Revisionismus.
In dem Lenin die Methode und Weltanschauung Marx‘ verteidigte und anwendetet, wurde sie durch die Konkretisierung auf die neue Realität in Lenins Epoche weiterentwickelt. Genosse Stalin, der Verteidiger des Sozialismus und Fortsetzer des Leninismus, hob die Bedeutung Lenins für die Philosophie hervor: „Gerade dieser kritische und revolutionäre Geist durchdringt von Anfang bis Ende die Methode Lenins. Es wäre aber verfehlt anzunehmen, dass die Methode Lenins eine einfache Wiederherstellung dessen ist, was uns Marx gegeben hat. In Wirklichkeit ist die Methode Lenins nicht nur die Wiederherstellung, sondern auch die Konkretisierung und Fortentwicklung der kritischen und revolutionären Methode von Marx, seiner materialistischen Dialektik.“ (Stalin)
Einen weiteren und gemäß des wissenschaftlichen Sozialismus höchsten und letzten Sprung, erreichte der historische und dialektische Materialismus mit der konkreten Anwendung des Marxismus-Leninismus durch den Vorsitzen Mao Zedong in der Epoche des Imperialismus und der proletarischen Revolution, wo der Imperialismus seiner totalen Niederlage und der Sozialismus seinem weltweiten Sieg entgegen geht. Mao Zedong konnte aus den drei Quellen der Wahrheit, dem Klassenkampf, dem Produktionskampf und dem wissenschaftlichen Experiment, angereichert durch den ungeheuren Erfahrungen der proletarischen Weltrevolution, der russischen Revolution, des sozialistische Aufbaus in der Sowjetunion und inmitten der entfalteten allgemeinen Krise des Imperialismus die Frage der Philosophie qualitativ bereichern und auf eine neue Stufe heben. Er entwickelte eine tieferes Verständnis der Dialektik vor allem mit der Weiterentwicklung der Lehre der Widersprüche und deren Besonderheiten, und er systematisierte die Methoden zu deren Behandlung und Aufhebung. Er führte einen entschlossenen und mächtigen Kampf gegen den Opportunismus und Revisionismus, entwickelte die Theorie des langandauernden Volkskrieges und definierte systematisch die drei universellen Typen von Revolution. Mao Zedong erweitert und vertiefte den Marxismus-Leninismus auch in Fragen der politischen Ökonomie. Mit der Großen Proletarischen Kulturrevolution, welche durch den Vorsitzenden Mao persönlich eingeleitet und geführt wurde, erreichte die proletarische Ideologie ihren bisher höchsten materiellen Ausdruck in der Geschichte, sie wurde durch die bisher höchste Entwicklung des Bewusstseins hervorgebracht und hob ihrerseits wieder das fortschrittlichste Bewusstsein auf eine höherer Stufe.
„Die theoretischen Sätze des Kommunisten beruhen keineswegs auf Ideen, auf Prinzipien, die von diesem oder jenem Weltverbesserer erfunden oder entdeckt sind. Sie sind nur allgemeine Ausdrücke tatsächlicher Verhältnisse eines existierenden Klassenkampfes, einer unter unseren Augen vor sich gehenden geschichtlichen Bewegung.“ (Marx/Engels, Manifest der Kommunistischen Partei)
Die bürgerliche Wissenschaft und alle Formen der bürgerlichen Philosophie (der „selbstständigen“ Philosophie) dienen der Bourgeoisie, ihrem Profit und ihrem Machterhalt. Sie dienen dem Erhalt des alten, faulenden imperialistischen Weltsystems. Imperialismus bedeutet „Reaktion auf ganzer Linie“ (Lenin), das betrifft die Wissenschaft im Allgemeinen und findet ebenso in der Philosophie Ausdruck. Die Bourgeoisie kann keinen historischen Fortschritt bringen, denn dieser bedeutet allgemeinen ihren eigenen Untergang, gerade deshalb tritt die allgemeinen Krise der Bourgeoisie im letzten Stadium des Imperialismus ebenso tief und umfassende im bürgerlichen Denken und in der bürgerlichen Kultur hervor. Die Bourgeoisie kann ihren „Blick nicht in die Zukunft richten“, denn dort sieht sie ihren eigenen Untergang als notwendiges Resultat des Klassenkampfes. Das ist allgemein die objektive, materielle Grundlage für die Reaktionarität der Bourgeoisie.
Der historische und dialektische Materialismus hingegen dient dem Proletariat im Kampf um Befreiung, im Kampf um die proletarische Weltrevolution, für eine neue Gesellschaftsordnung. Das Proletariat ist die fortschrittlichste Klasse, es ist der entscheidende Faktor der Geschichte, denn objektiv liegen seine Klasseninteressen in der Zukunft. Die gegenwärtige Gesellschaft kann dem Proletariat nichts geben, es hat als lohnarbeitende, ausgebeutete Klasse nichts zu verlieren als sein Ketten und somit kein Interesse daran die Gegenwart zu erhalten. Das Proletariat ist objektiv, materiell gezwungen in die Zukunft zu schauen. Seine ideologie, in der heutigen Epoche der Marxismus-Leninismus-Maoismus, ist damit seiner Weltanschauung nach unbedingt schöpferisch und kann nur in diesem Sinne korrekt verstanden und angewendete werden!
Der historisch dialektische Materialismus befasst sich nicht mit Oberflächlichkeiten, er ist keine Methode die sich auf die äußere Form reduziert, sondern er ist die Lehre der allgemeinen Bewegungsgesetze der Materie. Dieses Bewegungsgesetze wohnen also allen Dingen inne, was den dialektischen Materialismus zu einer universellen Methode macht [1]. Die Ideologie deren Teil diese Methode ist, der Marxismus-Leninismus-Maoismus, ist demnach eine internationale Ideologie, eine universelle Wahrheit. Der Marxismus-Leninismus-Maoismus ist die einzige Ideologie, die im Einklang mit den allgemeinen Bewegungsgesetzen der Materie steht, sie ist historisch determiniert und bewusst parteilich, als die Lehre von den Bedingungen der Befreiung des Proletariats.
Die dialektische und metaphysische Auffassung von Entwicklungsgesetzen bilden zwei entgegengesetzte Pole der Methode und des Inhalts innerhalb der Weltanschauung. Die metaphysische Auffassung ist eine statische und einseitige Anschauung, sie erkennt Entwicklung als Abnahme und Zunahme, als Wiederholung. Sie geht davon aus, dass die Beschaffenheit der Dinge von Beginn an im Wesentlichen unverändert bleibe, sich lediglich vergrößere oder verkleinere und dies nur durch äußere Einwirkungen passieren könne. Dem entgegen sagt die historisch dialektisch materialistische Auffassung, dass wir vom inneren Gehalt eines Dinges ausgehen müssen, denn ihm zugrunde liegt die Notwendigkeit der Bewegung, wenngleich im Zusammenhang und in Wechselwirkung zu anderen Dingen. Die Grundursache für Entwicklung liegt im Inneren eines jeden Ding selbst – sie liegt in seiner eignen Widersprüchlichkeit. „Das Gesetzt des Widerspruchs, der den Dingen innewohnt, oder das Gesetz der Einheit der Gegensätze, ist das fundamentalste Gesetz der materialistischen Dialektik. Lenin sagt: „Im eigentlichen Sinne ist die Dialektik die Erforschung des Widerspruchs im Wesen der Gegenstände selbst.“ Dieses Gesetz nennt Lenin häufig das Wesen der Dialektik, auch den Kern der Dialektik.“ (Mao Zedong, Über den Widerspruch)
Wenn Friedrich Engels schreibt: „Die Bewegung selbst ist ein Widerspruch…“, so spricht er vom allgemeinen bzw. absoluten Charakter des Widerspruchs, der besagt, dass in den Entwicklungsprozessen eines jeden Dinges Widersprüche existieren. Die Bewegung dieser Widersprüche existiert von Anfang bis Ende eines jeden Entwicklungsprozesses. Ist ein Prozess „zu Ende“, so wird die alte Einheit der Widersprüche durch eine Neue „ersetzt“, welche aufgrund neuer Widersprüche und/oder deren neuer Zusammensetzung einen neuen Entwicklungsprozess beginnt. Das bedeutet für die Entwicklung eines jeden Dings, dass die Einheit der herrschenden Widersprüche immer nur relativ ist, der Kampf hingegen das Absolute darstellt.
Es gibt nichts, was keine Widersprüche in sich trägt, ohne Widersprüche gäbe es kein Leben, kein Weltall, nichts. Der Kampf der Widersprüche ist es, was Bewegung und Entwicklung verursacht, von der einfachsten (beispielsweise mechanischen) bis zur komplexesten (beispielsweise die menschliche Erkenntnis) Bewegungsform.
Vorsitzender Mao Zedong kritisiert in der Schrift „Über den Widerspruch“ dogmatische Abweichungen unter den Kommunistinnen und Kommunisten. Er stellt fest, dass die Allgemeinheit des Widerspruches bereits weitgehend Anerkennung fand, „nachdem die Begründer und Fortsetzer des Marxismus – Marx, Engels, Lenin und Stalin – die dialektisch materialistische Weltanschauung ausgearbeitet und die materialistische Dialektik mit allergrößtem Erfolg auf zahlreiche Gebiete der historischen und naturgeschichtlichen Forschung, bzw. auf viele Gebiete der Umgestaltung der Gesellschaft und der Natur (zum Beispiel in der Sowjetunion) angewendete haben;“, dass es jedoch gegen den Dogmatismus entscheidend ist, nicht nur das Allgemeine, sondern vor allem das Besondere des Widerspruches zu verstehen: „sie verstehen nicht, dass die Allgemeinheit des Widerspruches gerade in dessen Besonderheit existiert.“ Hier liegt ein Grundproblem des Dogmatismus, denn er versteht nicht die Besonderheit eines Widerspruches herauszuarbeiten, was jedoch notwendig ist, um den revolutionären Kampf konkret zu entwickeln.
Den ersten Schritt unserer Erkenntnis bildet die Betrachtung des Besonderen, der qualitativen Unterscheide welche jedem Widerspruch innewohnen. Jede Bewegung hat ihre Charakteristika, ihre ihr eigentümlichen Formen, nur die Unterscheidung anhand dieser lässt uns die Dinge auch ihrem Wesen nach analysieren. „Jede Form der Gesellschaft und jede Form des Denkens hat ihre besonderen Widersprüche und ihr besonderes Wesen.“ (edb.) Das ist notwendig zu verstehe, um für die jeweiligen Widersprüche auch die richtigen Methoden zu ihrer Lösung/Aufhebung anzuwenden, von einfachen bis zu komplexen Formen, von Erscheinungen in der Natur bis hin zu den komplexesten Fragen der menschlichen Gesellschaft.
Doch wie machen sich die Dogmatiker, in Negierung des Besonderen im Widerspruch, unfähig für den revolutionären Kampf? Mao Zedong sagt darüber: „Die Lösung verschiedener Widersprüche mit Hilfe verschiedener Methoden – das ist ein Prinzip, das die Marxisten-Leninisten (Anm.: heute Marxisten-Leninisten-Maoisten) streng einhalten müssen. Die Dogmatiker halten dieses Prinzip nicht ein, sie verstehen nicht die Verschiedenheit der Bedingungen, unter denen die verschiedenen Revolutionen vor sich gehen, folglich verstehen sie auch nicht, dass die verschiedenen Widersprüche mit Hilfe verschiedener Methoden gelöst werden müssen; sie wenden überall willkürlich die selbe Schablone an, die sie für unabänderlich halten, was nur dazu führen kann, dass die Revolution Rückschläge erleidet oder dass eine aussichtsreiche Sache zu Schaden gemacht wird.“ (ebd.)
Die gesellschaftliche Entwicklung hängt von den Widersprüchen innerhalb der Gesellschaft ab, in der heutigen Epoche hauptsächliche von den drei Grundwidersprüchen: vom Widerspruch zwischen Imperialismus und unterdrücken Völker und Nationen; vom Widerspruch zwischen Bourgeoisie und Proletariat; vom Widerspruch zwischen den Imperialisten selbst. Die Widersprüche zwischen Proletariat und Bourgeoisie und zwischen Imperialismus und unterdrückten Völker und Nationen sind es, die die Entwicklung der Gesellschaft vorantreiben und notwendigerweise zur Diktatur des Proletariats führen.
Das bedeutet nicht, dass es keinen äußeren Einfluss auf die Entwicklung gibt, doch er ist nicht das letztendlich Ausschlaggebende. Äußere Ursache können erst vermittels der inneren Widersprüche zur Wirkung kommen. Die materialistische Dialektik „betrachtet äußere Ursachen als Bedingung der Veränderung und die inneren Ursache als deren Grundlage, wobei die äußeren Ursachen vermittels der inneren wirken.“ (ebd) Diese betrifft gerade im Imperialismus (als Weltsystem) die gegenseitige Beeinflussung verschiedener Länder auf politischem, ökonomischen oder auch ideologischem Gebiet – hier wirkt der äußere Einfluss mittels der inneren Widersprüche des jeweiligen Landes. „Diese dialektische Weltanschauung lehrt uns vor allem, die Bewegung der Widersprüche in den verschiedenen Dingen verständnisvoll zu beobachten und zu analysieren und auf der Grundlage dieser Analyse die Methoden für die Lösung der Widersprüche zu bestimmen. Daher ist das konkrete Verständnis des Gesetz vom Widerspruch, der den Dingen innewohnt, für uns äußerst wichtig.“ (Mao Zedong, Über den Widerspruch)
Alleine durch das tiefe Verständnis des historischen und dialektischen Materialismus konnte sich der große Führer des Proletariats, Vorsitzender Mao Zedong herausbilden und mit der Vervollständigung der drei universellen Typen der Revolution, sowie der Methode des Volkskrieges, eine universelle Waffe zur Lösung der Grundwidersprüche schaffen.
Den Marxismus-Leninismus-Maoismus gemäß der Methodik des historischen dialektischen Materialismus anzuwenden, bedeutet Synthesen zu erzeugen. Die Synthese entsteht als dritte Stufe, der Negation der Negation, wie sie in der Analyse erfasst ist, folgend. Die Synthese ist daher nichts „aus dem Kopf“, subjektivistisch „Erfundenes“, sondern dem Grad der Einheit von Realität und Begriff entsprechend, vereinigen sich Analyse und Synthese sofern sie tatsächlich die Realität erkennen und ihr entsprechen. Ist das der Fall, vollzieht sich ein Sprung und der historische und dialektische Materialismus wird von einer Methode zu einem methodischen System. Die Hauptseite bildet dabei die Synthese. Denn die Methode ist zwar in jeder ihrer Bewegungen zugleich analytisch und synthetisch, doch eine dialektische Aufwärtsbewegung wird erkenntnistheoretisch erst richtig gehandhabt, wenn die Synthese als hauptsächliche Seite angepackt wird. Dies begründet sich wie folgt: Eine Analyse ist notwendig, doch solange die Philosophie nur analytisch verhält, bleibt sie passiv. Erst die Synthese bildete die Grundlage für weitere Analyse. Politisch gesehen bedeutet das: Erst die Synthese gibt uns eine revolutionäre Linie im Klassenkampf. Dass auf Basis dieser Linie dann in den Klassenkampf eingegriffen wird, ist die Grundlage dafür, dass die eigene Linie korrekt, selbstkritisch analysiert werden kann, daraus wieder eine Synthese gewonnen, ein Schluss gezogen und sie somit weiterentwickelt wird. Dies geschieht unter der allgemeinen Prämisse des Marxismus-Leninismus-Maoismus, der einzig wissenschaftlich und proletarischen Weltanschauung. Der Marxismus-Leninismus-Maoismus bestätigt sich in der Einheit von Analyse und Synthese und konkretisiert sich jeweils durch sie. Daher ist die „Bewegung“ der Anwendung des Maoismus nicht als „fließend“, von einem Punkt zum nächsten, zu nehmen, sondern als Sprung der nur durch die richtige Synthese erreicht wird. Widmen die Revolutionäre der Synthese nicht genügend Aufmerksamkeit, oder bleiben bei der bürgerlichen Dialektik der passiven Analyse stehen, werden sie den Maoismus nicht anwenden können und bisherige Erfolge und Sprünge werden keine Nachfolge finden. Die Pflanze wird verkümmern und schlussendlich absterben. Daher können sich Revolutionäre zu Kommunisten entwickeln, aber auch umgekehrt können, durch einen Mangel an Synthese, ehemalige Kommunisten zu Revisionisten und Feinden des Proletariats werden.
Damit wenden wir uns gegen die bürgerlichen Synthese-Theorien (sowie alle ihrer Erben und Ausläufer) wie beispielsweise die subjetivistisch-idealistische „spekulative Synthese“ [2], die subjektivistisch-metaphyisische „schöpferische Synthese“ [3], und andere dieser Theorien, die gegen den wissenschaftlichen Charakter der Synthese und damit vor allem gegen das Proletariat im Klassenkampf gerichtet sind. Eine Synthese wird für die Umgestaltung der Welt, für den revolutionären Kampf sprunghaft immer höher entwickelt und vermeidet umso besser Fehler, je besser das Verständnis der Ideologie geschult ist und je besser die Analyse der Verhältnisse vorgenommen wurde. Aber auch spontan, ,,unbewusst" führen die Menschen in ihrer gesellschaftlichen Praxis, d.h, inmitten von Beziehungen bürgerlicher Verhältnisse, ständig einen gewissen Prozess der Synthesenbildung durch, doch führt dies, unter der Vorherrschaft bürgerlicher Ideologie und Verhältnisse entsprechend beschränkt, zu bürgerlichen Synthesen [4]. Daher ist es notwendig in den Reihen der proletarischen Revolutionäre den ideologischen und philosophischen Spontaneismus in all seinen Spielarten entschieden zu bekämpfen. Er verleugnet in Konsequenz die Notwendigkeit des bewussten Elements und negiert damit die Rolle revolutionärer Theorie. Somit ist er dazu gezwungen, spontan auf bürgerliche Synthesen zurückzugreifen was unweigerlich zur bürgerlichen Ideologie führt.
Entgegen vieler opportunistischer Anschauungen entsteht die Synthese nicht einfach durch die Analyse, sondern sie entsteht im Kampf! Da der historisch dialektische Materialismus seinem Wesen nach hauptsächlich kämpfend und nicht hauptsächlich forschend ist, bildet die Synthese das wichtigste Element im menschlichen Erkenntnisprozess. Daraus erklärt sich auch ein korrektes Verständnis der bewussten Parteilichkeit des historischen und dialektischen Materialismus. Er ist seinem Wesen nach „gezwungen" bewusst Partei zu ergreifen, was aufgrund der historischen Entwicklung notwendigerweise Position für das Proletariat bedeutet, als schöpferischer und letzter Klasse der Geschichte. Das unterscheidet den historischen und dialektischen Materialismus von bürgerlichen Materialismus und der bürgerlichen Dialektik, die beide wesentlich älter sind als das Proletariat und von Karl Marx schon vorgefunden wurden. Es gibt keine Unparteilichkeit des Denkens und der Erkenntnis, in einer Klassengesellschaft dient alles der einen oder der anderen Klasse.
„Die marxistische Philosophie, der dialektische Materialismus, weist zwei am meisten hervorstehende Merkmale auf. Zunächst ist sie durch ihren Klassencharakter gekennzeichnet: Sie erklärt offen, dass der dialektische Materialismus dem Proletariat dient. Weiter ist sie gekennzeichnet durch ihre Bezogenheit auf die Praxis. Sie betont, dass die Theorie von der Praxis abhängt, dass die Praxis die Grundlage der Theorie bildet und die Theorie ihrerseits der praxis dient.“ (Lenin)
Die Erkenntnis kommt aus der gesellschaftlichen Praxis: des Klassenkampfes, Produktionskampfes und des wissenschaftlichen Experimentes, das sind die drei Quellen der Wahrheit. Die Erkenntnis entwickelt sich vom Niederen zum Höheren indem sie qualitative Sprünge macht. Die Sprünge gibt es in jedem Prozess der Erkenntnis.
Mao Zedong lehrt in seinen philosophischen Arbeiten zwei Stufen der Erkenntnis: die erste ist die Stufe der sinnlichen Erkenntnis, in welcher noch keine tiefgehenden Begriffe gebildet werden und keine folgerichtigen Schlüsse gezogen werden. Sie nimmt zunächst die äußerer Erscheinung, die einzelnen Seiten eines Dinge und äußerer Zusammenhänge bis zu einem gewissen Grad unsystematisch wahr. Die gesellschaftliche Praxis setzt sich jedoch fort, Dinge die in der praktischen Tätigkeit sinnliche Erkenntnisse hervorrufen, wiederholen sich. Dann tritt im Gehirn ein Sprung im Erkenntnisprozess ein, es folgt die zweite Stufe der Erkenntnis: es werden Begriffe gebildet. Der Begriff fasst nun das Wesen der Dinge, ihre Totalität und ihre inneren Zusammenhänge (die schon erwähnte Einheit von Begriff und Realität). Dabei handelt es sich nicht um eine einfache Anhäufung von Erfahrungen, die Quantität ist nicht entscheidend, sondern der Umschlag zu einer neuen Qualität. Das ist die wichtigste Stufe der Erkenntnis, sie ermöglicht Schlüsse, trägt die Erkenntnis zurück zur praktischen Tätigkeit und führt zur rationellen Erkenntnis. Das bedeutet also nicht einfach bei Abstraktionen stehen zu bleiben, denn sie können nicht als solche existieren, sondern müssen im Konkreten wieder reproduziert werden. Es ist die einfache Erkenntnis im historischen und dialektischen Materialismus, die vom Besonderen ins Allgemeine, als auch vom Allgemeinen ins Besondere führt. Zuerst machen wir die Erkenntnis des Einzelnen, eben des Besonderen, in seiner konkreten Erscheinung, davon ausgehend können wir erst zur Verallgemeinerung übergehen, das gemeinsame Wesen erkennen. Das wiederum ermöglicht uns das Erkennen des Wesens eines einzelnen Dinges, so entwickelt sich der menschliche Erkenntnisprozess vom Besonderen zum Allgemeinen und vom Allgemeinen zum Besonderen in einer spiralförmigen Aufwärtsbewegung. Das bedeutet nun: die historisch entwickelte und in großen Schlachten und Auseinandersetzungen hervorgebrachte Weltanschauung des Proletariats, der Marxismus-Leninismus-Maoismus, ist das Allgemeine, die konkreten Verhältnisse hingegen sind das Besondere. Nur eine klare Erkenntnis des Allgemeinen und fest von ihm auszugehen, erlaubt es überhaupt erst dieses „Allgemeine“ (den Marxismus-Leninismus-Maoismus) im Konkreten, im Besonderen, anzuwenden und zu entwickeln.
„Wenn wir etwas wahrgenommen haben, können wir es nicht sofort begreifen; erst wenn wir begriffen haben, können wir es tiefer wahrnehmen.“ (Mao Zedong)
„Der Marxismus konnte erst als Produkt der kapitalistischen Gesellschaft entstehen. Marx konnte nicht in der Epoche des liberalen Kapitalismus im voraus gewisse besondere Gesetzmäßigkeiten der Epoche des Imperialismus konkret erkennen, da der Imperialismus als letztes Stadium des Kapitalismus noch nicht in Erscheinung getreten war und es noch keine entsprechende Praxis gab; erst Lenin und Stalin konnten diese Aufgabe auf sich nehmen. Abgesehen von ihrer Genialität konnten Marx, Egels, Lenin und Stalin ihre Theorie hauptsächlich deswegen aufstellen, weil sie zu ihrer Zeit persönlich an der Praxis des Klassenkampfes und der wissenschaftlichen Experimente teilnahmen; ohne letztere Voraussetzung hätte keine Genialität zum Erfolg führen können.“ (Mao Zedong, Über die Praxis)
Subjektivismus, Einseitigkeit und Oberflächlichkeit in der Frage der Erkenntnis führen zu Abweichungen, Dogmatismus und schwarzen Linien. Warum? Sie widersprechen der Lehre der Widersprüche, somit der Erkenntnis der objektiven Realität, machen unfähig die geeigneten Methoden zur Lösung der Widersprüche anzuwenden und führen über leere Phrasendrescherei, dem Versuch Rezepte und Schablonen anzuwenden, in den Sumpf des Revisionismus. Subjektivismus, Einseitigkeit und Oberflächlichkeit erheben die subjektive Wahrnehmung zur Wirklichkeit und missachten die Gesetze der Widersprüche, sowie die Bedeutung der gesellschaftlichen Praxis. Unter dem Vorwand der ,,Erkenntnis durch die Praxis" missachten sie die revolutionäre Theorie, welche historisch durch die Erfahrungen der internationalen kommunistischen Bewegung erkämpft wurde, missachten sie die drei Quellen der Wahrheit und predigen einen spießigen Praktizismus, haben aber für die gesellschaftliche Praxis, von der der Marxismus ausgeht, von einer Praxis die Millionen umschließt, in in ihrem Idealismus keinen Platz: ,,Für den Idealisten und den mechanischen Materialismus, den Opportunismus und das Abenteuertum ist der Riss zwischen dem Subjektiven und dem Objektiven, die Loslösung der Erkenntnis von der Praxis charakteristisch." (Mao Zedong) Die Dogmatiker hingegen verneinen die Besonderheit des Widerspruches, ihr Versuch die revolutionäre Theorie ohne Beachtung der konkreten Analyse der konkreten Situation anzuwenden, bedeutet ebenso eine Missachtung der revolutionären Theorie, denn sie verkommt zu leeren Phrasen und bloßen Worthülsen.
Die lebendige Seele des Marxismus besteht in der konkreten Analyse einer konkreten Situation!
Opportunisten dieser Art heben einen idealistischen Standpunkt in der Frage der Erkenntnis, sie bekämpfen die revolutionäre Theorie und beschimpfen den Marxismus als „dogmatisch" oder ,,veraltet“. Sie versuchen die Massen von der revolutionären Theorie zu trennen und sie irre zu leiten: ,,Hinter dem Wort ,,Erfahrung" kann sich also ohne Zweifel sowohl die materialistische als auch die idealistische Linie in der Philosophie verbergen“ (Lenin) Revisionisten benutzen ,,Erfahrung" weiter gern als ausschließlich darauf begrenzt was sich vor der eigenen Nase abspielt, einzig und allein die individuellen Erfahrungen und Kenntnisse akzeptierend und ziehen daraus subjektiv, regional oder national beschränkte Schlussfolgerungen. „Es ist aber auch notwendig, unvoreingenommen von den Erfahrungen anderer zu lernen; wenn man in jedem einzelnen Fall unbedingt warten will, bis man seine eigenen Erfahrungen gemacht hat, und, solange das nicht geschehen ist, starrköpfig an der eigenen Meinung festhält und die Erfahrungen anderer ablehnt, so ist das nichts als ,enger Empirismus‘“. (Mao Zedong)
Diesem „engen Empirismus" entgegengesetzt ist der proletarische Internationalismus, der es zu unserer Pflicht macht, aus den Erfahrungen und großen Lehren der internationalen kommunistischen Bewegung zu lernen. Der Marxismus-Leninismus-Maoismus ,,ist allmächtig weil er wahr ist" - in jedem Land! Jede korrekte Anwendung des Marxismus-Leninismus-Maoismus auf die konkrete Situation bedeutet eine Bestätigung dieser Wahrheit und Bereicherung der Allmacht. Eine Ablehnung der Lehren welche unter anderen konkreten Verhältnissen gezogen wurden, ist nichts anders als die Missachtung der revolutionären Theorie, ist „engstirniger Empirismus“ welcher die eigenen Erfahrungen, den Subjektivismus, wie auch die Oberflächlichkeit über alles stellt. Eben auch mit dieser Einstellung macht man sich unfähig den Marxismus lebendig in der „konkreten Analyse der konkreten Situation" zu verstehen und anzuwenden, die richtigen Methoden zur Lösung der Widersprüche zu finden. Die „engstirnigen Empiristen" sprechen von Marx und betreiben gleichzeitig Antimarxismus, Revisionismus.
Subjektivismus und Formalismus, das mechanistische Umsetzen unter keiner Beachtung der konkreten Verhältnisse und Widersprüche, sind grobe Abweichungen von der proletarischen Weltanschauung. Hier liegt die ideologische Wurzel für Opportunismus und Revisionismus. Denn sich den historischen und dialektischen Materialismus nicht anzueignen, bedeutet den Kampf zu scheuen, sich opportunistisch dem „Trend" hinzugeben und somit eine Stütze für den Revisionismus, der bürgerlichen Ideologie innerhalb der Arbeiterbewegung zu werden.
Der Vorsitzende Gonzalo, der große Anführer der Kommunistischen Partei Perus und des Volkskriegs in Peru, lehrt uns ein gutes Beispiel, den historischen und dialektischen Materialismus anzuwenden und den mechanistischen Revisionismus zu bekämpfen. Was besagt die revisionistische Theorie der „friedlichen Akkumulation der Kräfte"? Sie benutzt eine idealistische Weltanschauung, in der das Besondere - die Qualität – nicht die hauptsächliche Rolle spielt, sondern ganz mechanistisch die Quantität die Hauptsache bildet, als Vorwand den Beginn des Volkskrieges hinauszuschieben. Die Quantität schlägt in der These der „friedlichen Akkumulation der Kräfte" automatisch zu einem gewissen Zeitpunkt in Qualität um, doch das ist falsch, denn der Klassenkampf verläuft nicht nach Automatismen. Was hingegen lehrt uns der Vorsitzende Gonzalo? Er lehrt uns historisch und dialektisch materialistisch heranzugehen, wendet die universelle Ideologie des Proletariats konkret an und gibt uns eine Waffe gegen den Revisionismus: „Der Kampf um die Macht als die Hauptsache bedeutet nicht, dass wir von Anfang an die Massen auf einmal inkorporieren werden, da der Vorsitzende Mao uns lehrt, dass man durch die Entwicklung von Stützpunktgebieten und bewaffneten Streitkräften die Höhepunkte der Revolution hervorbringt; das hat zu tun mit dem Gesetz der Inkorporation der Massen in die Revolution, festgelegt in der Partei auf dem zweiten Plenum 1980, Inkorporation die sich ergeben wird in Sprüngen und fortschreitend; je mehr Volkskrieg, desto mehr Inkorporation der Massen, weil der Volkskrieg eine politische Tatsache ist, die mit kraftvollen Aktionen die Ideen in die Köpfe der Menschen einhämmert, welche Schritt für Schritt ihren einzigen und wahren Weg verstehen, so entwickelt sich ihr politisches Bewusstsein; der Volkskrieg ruft alle Revolutionäre zusammen and wenn er sich entwickelt bereitet er sich seinen eigenen Weg vor.“ (Einheitsbasis der Kommunistischen Partei Perus, Massenlinie)
Zur Überwindung idealistischer und mechanistischer Fehler jeglicher Art, braucht es die richtige Behandlung der Praxis und ein richtiges Verständnis von dieser, miteingeschlossen vor allen das gewissenhafte Studium des Marxismus-Leninismus-Maoismus - die historischen Erfahrungen des Kampfes des internationalen Proletariats, das sind die Erfahrungen des Kampfes der politischen und ideologischen Linien, denn so entwickelt sich der Kampf und so entwickelt sich die Ideologie!
„Wer (…) über Erfahrungen in der praktischen Arbeit verfügt, muss die Theorie studieren und gewissenhaft Bücher lesen; erst dann wird es möglich sein, dass seine Erfahrungen einen systematischen Charakter annehmen und auf das Niveau der Theorie gehoben werden, erst dann wird er seine Teilerfahrungen fälschlicherweise für allgemein gültige Wahrheiten halten und keine Fehler empirischer Art begehen.“ (Mao Zedong, den Arbeitsstil der Partei verbessern)
Diese Fehler zu überwinden ist notwendig um entscheidende Sprünge von der sinnlichen zur rationellen Erkenntnis zu machen. Was passiert in diesem Sprung? Das Alte und Falsche wird zerschlagen, das Neue und Richtige setzt sich durch. Dieser Prozess geht jedoch nicht von alleine - dafür braucht es den richtigen allgemeinen Standpunkt, die richtige Methode und die Praxis der Klassenkämpfe. Oder fallen die richtigen Ideen etwa vom Himmel?
Ein höheres Bewusstsein und Verständnis einer Frage zu erlangen, einen Sprung in der Verinnerlichung und Anwendung des Marxismus-Leninismus-Maoismus zu machen, bedeutet die Umgestaltung der Materie „im eigenen Kopf". Die richtigen Ideen fallen nicht vom Himmel – dafür braucht es ein hohes theoretisches Niveau, ein tiefes Verständnis des historischen und dialektischen Materialismus, denn er lehrt uns vor allem die Notwendigkeit des Kampfes der Gegensätze als hauptsächliches und bestimmendes Gesetz der Entwicklung. Ein hohes theoretisches Niveau alleine ist jedoch nicht ausreichend, es genügt nicht einfach nur zu studieren. Ebenso wenig wie es ausreicht einfach nur in Mitten der Klassenkämpfe zu stehen. Der ideologische Kampf, welcher ausschlaggebend ist für die materielle Umgestaltung, besteht aus Theorie und Praxis und kann auch nur so geführt werden.
„Bedarf es tiefer Einsicht um zu begreifen, dass, mit den Lebensverhältnissen der Menschen, mit ihrer gesellschaftlichen Beziehungen, mit ihrem gesellschaftlichen Dasein, auch ihre Vorstellungen, Anschauungen und Begriffe, mit einem Wort auch ihr Bewusstsein sich ändert? Was beweist die Geschichte der Ideen anders, als dass die geistige Produktion sich mit der materiellen umgestaltet? Die herrschenden Ideen einer Zeit waren stets nur die Ideen der herrschenden Klasse. Man spricht von Ideen, welche eine ganze Gesellschaft revolutionieren; man spricht damit nur die Tatsache aus, dass sich innerhalb der alten Gesellschaft die Elemente einer neuen gebildet haben, dass mit der Auflösung der alten Ideen gleichen Schritt hält." (Marx/Engels, Manifest der Kommunistischen Partei)
„Die Materie ist nicht ein Erzeugnis des Geistes, sondern der Geist ist selbst nur das höchste Produkt der Materie.“ (Engels)
Richtige Ideen fallen nicht vom Himmel, sondern werden erkämpft. Nicht in irgendwelchen ideellen „Sphären" und „Diskursen", sondern materiell! Alles ist Materie, alles geistige hat materielle Wurzel, selbst unser Geist ist Produkt der Materie. „Eben das ist Materialismus: Die Materie wirkt auf unsere Sinnesorgane ein und erzeugt eine Empfindung. Die Empfindung ist abhängig vom Gehirn, von den Nerven, der Netzhaut usw., d.h. von der in bestimmter Weise organisierten Materie. Die Existenz der Materie ist das Primäre. Die Empfindung, der Gedanke, das Bewusstsein ist das höchste Produkt der in besonderer Weise organisierten Materie.“ (Lenin) Der Kampf der Widersprüche ist auf ideologischer Ebene ein Kampf zwischen roter und schwarzer Linie, er widerspiegelt materiell die Interessen und Positionen der jeweiligen Klassen. Das ist entscheidend, denn es macht den Linienkampf nicht zu einem bloßen „Kampf der Ideen", wie es diverse „Diskurstheorien" gerne hätten, sondern zu einem materiellen Kampf, welcher die volle Ernsthaftigkeit und Wachsamkeit erfordert.
Auch die Kommunistische Partei muss einen bestimmten materiellen Ausdruck haben, denn sie ist das höchste Produkt des Klassenkampfes des Proletariats, als in besonderer Weise organisierte Materie. Das klingt vielleicht zuerst nach einem Gemeinplatz, ist es aber nicht – gerade wenn man sich ansieht, was alles an „Parteitheorien" herumgeistert und wer sich aller „revolutionär“, „kommunistisch“, oder ähnlich „labelt“ (denn genau das ist es!). Doch die Kommunistische Partei ist die Führung des Proletariats und der unterdrückten und ausgebeuteten Massen in der materiellen Umgestaltung der Gesellschaft und der ganzen Welt, denn sie ist das ausschlaggebende Kampfzentrum und damit eine objektive Notwendigkeit im Kampf um die proletarische Weltrevolution. Sie bildet als Organisationsform des Kampfes der revolutionären Klasse des Proletariats die bisher höchste spezifisch organisierte Form der Materie. Dabei geht es nicht einfach nur um eine Ansammlung von „Revolutionären und Kämpfern", sondern um die sprunghafte Kristallisation der besten, der fortschrittlichsten Kräfte des Proletariats. Lenin zerschlug die liberale Position, dass „jeder Mitglied der Kommunistischen Partei sein“ könne, in der Auseinandersetzung um den Paragraph I des Parteistatuts der Kommunistischen Partei der Sowjetunion (Bolschewiki). Lenins Linie setzte zu diesem Paragraphen eine Formulierung durch, die besagte, „dass Mitglied der Partei jeder sein kann, der das Parteiprogramm anerkennt, die Partei in materieller Hinsicht unterstützt und Mitglied in einer ihrer Organisationen ist." (Stalin, Geschichte der KpdSU(B)) Lenin forderte damit Parteimitglieder ein, die sich voll der Parteidisziplin unterwerfen, aktiv die Linie der Partei umsetzen und somit einen festen, organisierten Trupp darstellen. Die Opportunisten hingegen forderten einen Typ von Partei, deren Mitglieder keine feste Verpflichtung und Disziplin eingehen, indem sie unter anderem „Mitglied in einer ihrer Organisationen ist“ nicht anerkannten. Mitglieder der Kommunistischen Partei haben besondere Aufgaben, es genügt nicht, formell oder in Einzelaktionen („fallweise“) die Partei zu repräsentieren. Daher ist auch nicht „jeder Streikende“ [5], heute könnte man wohl auch sagen „nicht jeder Kämpfende", der sich der Partei „zugehörig fühlt" und gewisse Sympathien für sie hegt, ein Parteimitglied. Lenin führte diesen Kampf gegen kleinbürgerliche, liberale Linien, welche sich die kleinbürgerliche, liberale Option sein Leben nicht voll und ganz der Revolution zu verschreiben, im Parteistatut sichern wollten. Lenin, der große Führer der Oktoberrevolution, bewies damit sein Verständnis über das Wesen der Kommunistischen Partei, als höchste Form der Organisation der Materie in der Klassengesellschaft und brachte sein tiefes Verständnis über den historischen und dialektischen Materialismus zum Ausdruck.
Dieses Verständnis wurde durch Mao Zedong vertieft. Die Schrift „Über die Berichtigung falscher Ansichten in der Partei“ ist eine Kampfansage gegen dem Proletariat feindlich gesonnene Ansichten und Haltungen in der Partei und den Parteiorganisationen, eine Schrift welche die rote Linie verteidigt und zu höchsten Form der Organisation in der Kommunistischen Partei vorwärts treibt. Abweichungen wie die „extreme Demokratisierung“ und „die Missachtung der Organisationsdisziplin", worin sich, vor allem unter dem Deckmantel der Kritik und Selbstkritik, der kleinbürgerliche Individualismus äußert, werden darin bekämpft. Der Liberalismus und mit ihm der kleinbürgerliche Individualismus werden speziell hervorgehoben, unter anderem analysiert Mao folgende schlechte Tendenz in der Parteiorganisation: „Passivität und Lässigkeit. Geht etwas nicht nach Wunsch wird man passiv und weigert sich zu arbeiten. Die Ursache dafür ist im wesentlichen mangelnde Erziehungsarbeit, aber manchmal liegt es auch an der ungeeigneten Art, in der die führenden Funktionäre Probleme behandeln, die Arbeit verteilen oder die Disziplin durchsetzen." Weiters sagt Vorsitzender Mao über den Individualismus: „Der Individualismus, wie er in der Partei in Erscheinung tritt, hat seinen Ursprung in der kleinbürgerlichen und bürgerlichen Ideologie. Das muss bei unserer Erziehungsarbeit klargestellt werden."
Was ist die objektive, materielle Basis (klein)bürgerlichen Individualismus? Der moderne Individualismus ist etwas der Bourgeoisie eigenes, denn die Bourgeoisie setzte sich gegen die feudale Gesellschaftsordnung durch, erlangte ihre eigene Freiheit indem sie das "individuelle Recht“ auf Freiheit und die Initiative durchsetzte - das alles auf Basis des Kapitalismus, der dies erst möglich machte. Für die Bourgeoisie bedeutet Freiheit das individuelle Recht des Bürgers auf Ausbeutung - und das „individuelle Recht" des Arbeiters ausgebeutet zu werden! Der bürgerliche Individualismus setzt zu seiner Herausbildung also voraus, dass kapitalistisch ausgebeutet und unterdrückt wird. Auf Seiten der Bourgeoisie ist er daher nur schlüssig. Im Kleinbürgertum übernimmt der Individualismus (mal deutlicher kleinbürgerlich, mal eher bürgerlich geprägt) die Funktion der ideologischen Verkleidung des objektiven Interesses dieser wankelmütigen Zwischenschicht, sich weder dem Druck der Bourgeoisie beugen zu müssen, noch hinabzufallen ins Proletariat, sondern gegen die Macht der beiden Hauptklassen das „eigene Individuum" zu betonen, das - ganz spießig - „über" dem Klassenkampf und damit „über" strenger, bewusster Disziplin, und „über" der Partei steht. Solcherlei ist diesen kleinbürgerlichen „Individualisten“ ein gar schlimmer Graus. Das Proletariat wiederum lehnt das Individuum nicht ab, im Gegenteil, aber es selbst und seine Partei haben mit (klein)bürgerlichem Individualismus nichts zu schaffen. Die proletarische Auffassung des Individuums ist, dass erst in der klassenlosen Gesellschaft, im Kommunismus, die Bedingungen für „die freie Entwicklung eines jeden" gegeben sind, sich das menschliche Individuum also erst in der „Gemeinschaft freier Menschen" wahrhaft frei entfalten kann. Friedrich Engels schreibt im ersten Entwurf für ein Programm des Bundes der Kommunisten 1847 diesbezüglich folgendes: „Was ist der Zweck der Kommunisten? Die Gesellschaft so einzurichten, dass jedes Mitglied der selben seine sämtlichen Anlagen u. Kräfte in vollständiger Freiheit und ohne dadurch die Grundbedingungen dieser Gesellschaft anzutasten, entwickeln und betätigen kann.“ Das Proletariat und seine Partei lehnen also all solchen „Individualismus" ab, der in Wahrheit die Ausbeutung und damit klassenmäßige Beschränkung und Knechtung des Individuums konserviert. Hingegen verteidigen sie eine historische Zukunft, in der das Proletariat über den Weg des Sozialismus zum Kommunismus kommt, in welchem erst die „freie Entwicklung eines Jeden“ möglich ist - weil es sich um eine klassenlose Gesellschaft handelt.
Da das Proletariat unter der Herrschaft des Kapitals ausgebeutet und unterdrückt ist und solange nicht endgültig befreit ist, solange es Klassen gibt, kämpft es für seine Freiheit indem es sein kollektives, politisches Recht immer weiter durchsetzt: im Klassenkampf, in der proletarischen Revolution, in der Diktatur des Proletariats. Es setzt der „individuellen Freiheit und Initiative" die Organisation der Initiative und der Freiheit gegenüber! Die Organisation ist dabei das Entscheidende, sie ist kollektiver Ausdruck und bedeutet das höchste Produkt des Klassenkampfes des Proletariats, die in besonderer Weise, am höchsten oiganisierte Materie, welche heute bis zur Organisationsform der Kommunistischen Partei neuen Typs fortgeschritten ist. Der (klein)bürgerliche Individualismus ist damit ein großer Feind der proletarischen Organisation, denn er drückt objektiv bürgerliche Interessen gegen das Proletariat aus, hingegen ist das Proletariat kein Feind des Individuums an sich, sondern wird es auf seinem vor allem kollektiven Weg erst zur Entfaltung bringen.
Als Marxistinnen und Marxisten wissen wir, dass sich historisch und objektiv [6] immer die fortschrittlichsten Positionen als höhere Form durchsetzen. Die fortschrittlichsten Elemente setzen sich allerdings nicht einfach in einer allgemeinen Form durch, als Marxismus-Leninismus-Maoismus, der letzten und höchsten Stufe der Weltanschauung des Proletariats, sondern müssen im Konkreten zum Ausdruck kommen. Es bedarf einer Synthese zur Anwendung der Ideologie des Marxismus-Leninismus-Maoismus auf die jeweiligen Verhältnisse. Diese findet Ausdruck in der internationalen Erfahrung der kommunistischen Kräfte, in politischen und ideologischen Dokumenten und Resolutionen, in der allgemeinen politischen Linie der Kommunistischen Partei und entwickelt sich zur immer höheren Form, vom allgemein wegleitenden Denken zum spezifizierten wegleitenden Denken und schließlich zum systematisierten, konkretisierten Gedanken [7]. Denn im Konkreten wird die universelle Wahrheit zur bestimmten Materie, dies aber nicht plötzlich, sondern die Konkretisierung vollzieht sich in Sprüngen, als Resultat eines tiefen und harten Prozesses des Kampfes. Vorsitzender Gonzalo konkretisierte die höchste Form der Ideologie mit der Synthese für die perunische Realität, genauer einem ganzem System an Synthesen welche sich im Gonzalodenken ausdrücken. Er bereicherte damit den Marxismus-Leninismus-Maoismus, bewies dessen universelle Wahrheit, indem er ihn im Konkreten meisterhaft anwendete. Vorsitzender Gonzalo verkörpert daher konkret die heute am höchsten entwickelte Form der Ideologie, er ist objektiv der größte lebende Marxist-Leninist-Maoist!
Es ist eine Wahrheit, dass sich historisch die fortschrittlichsten Positionen und das sie ausdrückende fortschrittlichste Denken durchsetzt. Während der Rekonstitution der Kommunistischen Partei ist es ebenso zwingend notwendig, dass sich innerhalb der Partei ein führendes, wegleitendes Denken herausbildet, welches die korrekte Synthese für die jeweilige konkrete Lage definiert und verkörpert. Dieses wegleitende Denken bildet Führung und „Herzschlag" der roten Linie und muss von allen die sich um die rote Linie zusammenschließen, verteidigt und unterstützt werden. Sich mutig und fest um die rote Linie zusammenzuschließen ist der Lebensnerv einer jeder Kommunistischen Partei, besonderes Gewicht bekommt diese Tatsache in der Etappe ihrer Rekonstitution. Die wegleitende Synthese ist der Befehl des Marxismus-Leninismus-Maoismus unter dem die Kommunistische Partei ihren Beitrag zur proletarischen Weltrevolution leistet. Das lehrt uns der historische und dialektische Materialismus und das wird uns durch den unerschütterlichen Kampf des Vorsitzenden Gonzalo und der Kommunistischen Partei Perus bewiesen.
Kommunistinnen und Kommunisten die heute predigen „dem Volke zu dienen", doch dabei nicht all ihre Kraft in den Dienst der Rekonstitution der Kommunistischen Partei stellen, benutzen dieses große Prinzip lediglich als Phrase um ihren eigenen Subjektivismus und Dogmatismus zu tarnen. Sie verstehen weder den Marxismus lebendig und schöpferisch anzuwenden, noch sehen sie den Kampf um die rote Linie, oder die Verteidigung dieser, als materiellen Teil des Klassenkampfes, der wissenschaftliche und verbindlich, mit aller Ernsthaftigkeit geführt werden muss, denn ihre idealistische Weltanschauung bedient den Opportunismus und die Orientierungslosigkeit. Die Rekonstitution der Kommunistischen Partei ist keine mechanistische Angelegenheit, sondern entwickelt sich nur im Kampf, im Sturm von Ebbe und Flut. Opportunismus führt dazu, dass weder aus der konkreten Analyse der konkreten Situation Synthesen erkämpft werden, noch dass erkämpfte Synthesen der roten Linie konsequent verteidigt und somit angewendet werden. Beides widersetzt sich der Unterstützung der roten Linie und begünstigt das Durchsetzen einer ernsthaften, antiproletarischen Opposition.
Sich fest um die rote Linie zusammenschließen, fest auf die Führung vertrauen und entschieden gegen jegliche schwarze Opposition ankämpfen – das ist die Voraussetzung um die rote Linie entwickeln und durchsetzen zu können und damit Sprünge herbeizuführen zum wegleitenden Denken, als Synthese des Marxismus-Leninismus-Maoismus mit der konkreten Lage in Österreich. Das bedeutet der Sprung vom Allgemeinen ins Besondere, vom Abstrakten ins Konkrete und somit zur materiellen Umgestaltung vorwärts zu schreiten!
„Die marxistische Philosophie ist der Ansicht, dass die wichtigste Frage nicht darin besteht, die Gesetzmäßigkeiten der objektiven Welt zu verstehen, um die Welt interpretieren zu können, sondern darin, die Kenntnis dieser objektiven Gesetzmäßigkeiten auszunutzen, um die Welt aktiv umzugestalten." (Mao Zedong)
[1] Die unterschiedlichen Weisen der Widerspiegelung und Umgestaltung, also der „Aneignung“ der Welt (politisch, religiöse, künstlerisch, etc.) führen jeweils für sich allein genommen, bei all ihrer Unterschiedlichkeiten, noch nicht zu einem allgemeinen Begreifen bzw. „Aneignen“ der Welt. Die Widerspiegelung der konkreten Wirklichkeit (und der allgemeinen Einrichtung der Welt) im Denken als „Gedankentotalität“ bzw. „Gedankenkonkretum“ wie Marx es nannte, und was er zur „einzig wirklichen Aneignung der Welt“ erklärte, erfordert eine gewisse einheitliche und besondere Methode: diese ist der historische und dialektische Materialismus.
[2] v.a. durch Fichte und Schelling unter Berufung auf Hegel systematisiert: Aufhebung des Widerspruchs durch Vereinigung von Gegensätzen. Höhere Einheit entsteht durch objektive Vereinigung, nicht durch Kampf. Lehnt also die Allgemeinheit des Kampfes im Widerspruch ab.
[3] v.a. durch W. Wundt, der Synthese als ausschließliche „Neuschöpfung“ definiert, zurückführbar auf einen „produktiven Willensakt“ und einzelne Empfindungen die zu einer „neuen Einheit“ zusammengefasst werden. Er erklärt den Willen zur einheitstiftenden Funktion, der Marxismus hingegen den proletarischen Klassenstandpunkt und den Klassenkampf, dessen Ausdruck erst der Wille zur Einheit sein kann.
[4] ]Das ist übrigens ein wichtiger Punkt für das Verständnis von Analyse und Synthese im Sozialismus. Ist der Sozialismus eine Klassengesellschaft, und davon gehen wir mit Marx aus, und hat in der
sozialistischen Gesellschaft noch eine ganze historische Periode lang das bürgerliche Recht
Bestand (wie es ebenso schon von Marx festgestellt und von Mao Zedong systematisiert
und theoretisch entwickelt wurde), dann bedeutet das, dass die spontane Synthesenbildung auch eine
ganze historische Periode hindurch noch bis zu einem gewissen Grad zum bürgerlichen Standpunkt neigen wird (da sie ja bis zu einem gewissen Grad bürgerliches Recht ausdrückt), und erst mit großen und festen Schlägen zur Zurückgdrängung des bürgerlichen Rechts immer weiter zum Kommunismus hin neigen wird. Das bestäligt einmal mehr die Weitsicht Mao Zedongs und die tiefe Notwendigkeit mehrerer proletarischer
Kulturrevolutionen.
[5] Dies war das gegebene Beispiel im Kampf um den „Paragraph I des Parteistatutes“.
[6] „historisch und objektiv“ ist dabei sehr wichtig im Kampf gegen die „linken“ Abweichungen des Subjektivismus und Voluntarismus, vor allem aber gegen die rechte Abweichungen wie Defätismus und rechten Opportunismus.
[7] Wir leiten diese innere Unterscheidung der Sprünge der Konkretisierung ab von folgender Feststellung der Kommuinistischen Partei Perus auf ihrem 1. Parteitag: „Aber dazu, und dies ist die Grundlage für jede Fühererschaft, erschaffen die Revolutionen ein Denken, das sie wegleitet, Resultat der Anwendung der universellen Wahrheit der Ideologie des internationalen Proletariats auf die konkrete Bedingungen jeder Revolution; wegleitendes Denken, das unverzichtbar ist, um den Sieg zu erreichen und die Macht zu erobern und noch mehr für die Fortsetzung der Revolution und dafür immer den Kurs zu halten bis zum einzigen grandiosen Ziel, dem Kommunismus; wegleitendes Denken, das, wenn es zu einem qualitativen Sprung von ausschlaggebender Wichtigkeit für den revolutionären Prozess den es leitet gekommen ist, sich mit dem Namen desjenigen, der es theoretisch und praktisch verwirklichte identifiziert. In unserer Situation spezifizierte sich dieses Phänomen erstens als wegleitendes Denken, nachher als wegleitendes Denken des Vorsitzenden Gonzalo und später als Gonzalodenken; weil es der Vorsitzende Gonzalo ist, der es durch kreative Anwendung des Marxismus-Leninismus-Maoismus auf die konkreten Bedingungen der peruanischen Realität erschuf und so die Partei und die Revolution mit einer unverzichtbaren Waffe, die unseren Sieg garantiert, ausgestattet hat.“ (Einheitsbasis der Kommunistischen Partei Perus, Grundlegende Dokumente. Angenommen auf dem 1. Parteitag. Abschnitt 2: Das Gonzalodenken betreffend).
- Anmerkung der Redaktion des Vorboten 2021: Der nachfolgende Artikel war der erste von uns überhaupt veröffentlichte Artikel. Er erschien im Mai 2018, entsprechend haben sich durch Zweilinienkampf und Diskussion manche unserer Positionen, wie sie im Artikel noch festgehalten sind, verändert. Im Allgemeinen halten wir die Arbeit aber nach wie vor für gut und wollen sie, insbesondere in Hinblick auf den Vorsitzenden Gonzalo, der in diesem Artikel schon verteidigt wird, hier erneut publizieren.
,,Die Philosophen haben die Welt verschieden interpretiert, es kommt aber darauf sie zu verändern.“ (Marx in Thesen über Feuerbach)
Kommunisten haben die Aufgabe zur Proletarischen Weltrevolution, die gewaltigste Veränderung, den größten Umbruch in der Menschheitsgeschichte, zu führen, sie bekämpfen entschieden jede Form der bürgerlichen Philosophie als ihrem Zweck hinderlichen Feind. Um siegen zu können, muss jede Form des Idealismus, Opportunismus und Subjektivismus, sowie andere Formen von Abweichungen vom Marxismus, immer wieder bekämpft und überwunden werden.
Diesen Kampf bewusst zu führen, ist vor allem heute in Österreich, wo die Kommunistinnen und Kommunisten die hauptsächliche Aufgabe der Rekonstitution der Kommunistischen Partei vor sich haben, und es in dieser Periode nicht unwesentlich auch auf die Anerkennung von Verantwortung und feste Entscheidungen ankommt (sowie der äußerer Druck der Bourgeoisie und des Imperialismus relativ besonders schwer wiegen), umso entscheidender. Die Kommunistinnen und Kommunisten stehen im Kampf, in der Wirklichkeit des Lebens, kämpfen jeden Tag mit den Problemen die der Klassenkampf internationalen stellt, dafür müssen Antworten gefunden werden, der Marxismus-Leninismus-Maoismus, in der Hauptseite Maoismus, kreativ angewendet werden. Das können wir nur, wenn wir uns immer wieder falschen Linien und falschen Ansichten entgegenstellen. Immer wieder neu den Feind bekämpfen, das befiehlt unserer Weltanschauung. Nichts davon entwickelt sich ohne Kampf, das macht das Verständnis des historischen und dialektischen Materialismus entscheidend für den Linienkampf, entscheidend für die Entwicklung eines wegleitenden Denkens, entscheidend für die Rekonstitution der Kommunistischen Partei!
Der historische und dialektische Materialismus ist eine Anschauung und Methode des bewussten Kampfes. Es ist falsch in hauptsächlich als forschenden zu verstehen, denn es kommt nicht darauf an die Welt verschieden zu interpretieren, sondern sie zu verändern!
Karl Marx und Friedrich Engels erhoben das Banner des wissenschaftlichen Sozialismus, des Kommunismus, sie entwickelten den historischen und dialektischen Materialismus, als einzig konsequent wissenschaftliche Methode und Anschauung in der Philosophie, als eine dem Proletariat eigene Philosophie. Die (deutsche) Philosophie ist neben der (englischen) politischen Ökonomie und dem (französischen) Sozialismus, eine der drei historischen Voraussetzung des Marxismus, jene Bestandteile welche Marx vorfand und auf denen er, sie synthetisierend und negierend, die Ideologie der fortschrittlichsten Klasse, des Proletariats schmiedete.
Die Genialität und der revolutionäre Geist von Marx konnten zur vollen Entfaltung kommen durch die äußeren Bedingungen der bürgerlichen Revolution und der Durchsetzung des Kapitalismus, die das Proletariat als Klasse für sich hervorbrachte, sowie aufgrund der fortgeschrittensten Elemente der bürgerlichen Ideologie, der Entwicklung der Produktion und vor allem der Klassenkämpfe. Bürgerliche Wissenschaftler übten bereits früh irrsinnige, verleumderische Kritik an den Lehren Marx, er sei ein sektiererischer Utopist, der sich abseits des realen Lebens bewegt. Doch Lenin, Verteidiger und Weiterentwickler des Marxismus, widerlegte diesen Unsinn: „Im Gegenteil, die ganze Genialität Marx‘ besteht gerade darin, dass er auf jene Fragen Antwort gab, die von den fortgeschrittensten Denkern der Menschheit bereits gestellt worden waren. Seine Lehre entstand als direkte und unmittelbare Fortsetzung der Lehre der hervorragendsten Vertreter der Philosophie, der politischen Ökonomie und des Sozialismus.“ (Lenin, „Drei Quellen und drei Bestandteile des Marxismus“)
Die klassische deutsche Philosophie mit den hauptsächlichen Vertretern Kant, Fichte und Hegel, sowie der bürgerliche Materialist Feuerbach, waren historisch Wegbereiter der marxistischen Philosophie. Insbesondere Hegel entwickelte die Dialektik und Feuerbach den Materialismus zum Höhepunkt innerhalb der bürgerlichen Weltanschauung. Hegels Dialektik war befangen im Idealismus und Feuerbachs Materialismus wurde mechanistisch ohne Dialektik entwickelt.
Marx knüpfte als historisch dialektischer Materialist an diese Philosophen an, er spricht davon den dialektischen Kern aus der idealistischen Hülle befreit und entwickelt zu haben. Das ist nicht nur ein einfaches Schema, sondern damit hat Marx diesen Kern erst zu seiner Entfaltung gebracht, die alten idealistischen Ideen, Unzulänglichkeiten des Verständnisses der Dialektik, mechanistische, dogmatische Auffassungen überwunden und eine neue wissenschaftliche Weltanschauung (den Marxismus) und deren Methode immer weiter definiert.
Auf Basis des Gesetzes von Negation der Negation, hob Marx die Philosophie auf eine neue Stufe, denn die fortgeschrittensten Vertreter der bürgerlichen Philosophie repräsentierten zwar selbst die Negation vorbügerlicher Anschauungen, doch Marx negierte wiederum ihren bürgerlichen Standpunkt und repräsentierte in dieser Frage das Proletariat in der Philosophie, womit Marx‘ Lehren der Entwicklung des Proletariats als letzter Klasse der Geschichte entsprechen. Damit war Marx einerseits Forstsetzer des Besten, was die Menschheit bis dahin auf dem Gebiet der Philosophie hervorbrachte, gleichzeitig drückte er aber einen Sprung, das Neue aus, fasste es zusammen und gab ihm Gestalt. Marx überwand (negierte) den entwicklungshindernden Anteil der jeweiligen Lehren und hob den positiven Anteil auf eine neue Stufe. Damit schuf er eine neue Qualität, hob die Geschichtsauffassung, die Dialektik und den Materialismus auf die neue Stufe des historischen und dialektischen Materialismus.
Die drei Quellen des Marxismus wurden durch Lenin, den Führer der Oktoberrevolution, auf eine weitere, höhere Stufe gehoben, so auch die Philosophie. Lenin verteidigte den Marxismus, bekämpfte den Revisionismus der II. Internationalen und stellte das in der internationalen proletarischen Bewegung gestörte Verhältnis zwischen Theorie und Praxis wieder her. Er unterzog die alten revisionistischen Parteien einer scharfen Kritik anhand ihrer Praxis, entwickelte die Partei neuen Typs im von Marx begründeten Sinne einer Kampfmaschine für den revolutionären Kampf und führe auf höherer Stufe die systematische Methode der Selbstkritik ein, um die Kader und die Partei anhand ihrer eigenen Fehler zu erziehen. Lenins Methode steht in unversöhnlichem Widerspruch zu den opportunistischen Methoden der Revisionisten und Idealisten. Mit seinem Werk „Materialismus und Empiriokritizismus“ schuf Lenin eine Waffe gegen allerlei Verdrehungen und Verwerfungen des Marxismus und des historischen und dialektischen Materialismus, welches nicht nur damals die Widersprüche zu den revisionistischen Organisationen und Parteien verdeutliche und verschärfte, sondern bis heute große Bedeutung hat im Kampf gegen Opportunismus und Revisionismus.
In dem Lenin die Methode und Weltanschauung Marx‘ verteidigte und anwendetet, wurde sie durch die Konkretisierung auf die neue Realität in Lenins Epoche weiterentwickelt. Genosse Stalin, der Verteidiger des Sozialismus und Fortsetzer des Leninismus, hob die Bedeutung Lenins für die Philosophie hervor: „Gerade dieser kritische und revolutionäre Geist durchdringt von Anfang bis Ende die Methode Lenins. Es wäre aber verfehlt anzunehmen, dass die Methode Lenins eine einfache Wiederherstellung dessen ist, was uns Marx gegeben hat. In Wirklichkeit ist die Methode Lenins nicht nur die Wiederherstellung, sondern auch die Konkretisierung und Fortentwicklung der kritischen und revolutionären Methode von Marx, seiner materialistischen Dialektik.“ (Stalin)
Einen weiteren und gemäß des wissenschaftlichen Sozialismus höchsten und letzten Sprung, erreichte der historische und dialektische Materialismus mit der konkreten Anwendung des Marxismus-Leninismus durch den Vorsitzen Mao Zedong in der Epoche des Imperialismus und der proletarischen Revolution, wo der Imperialismus seiner totalen Niederlage und der Sozialismus seinem weltweiten Sieg entgegen geht. Mao Zedong konnte aus den drei Quellen der Wahrheit, dem Klassenkampf, dem Produktionskampf und dem wissenschaftlichen Experiment, angereichert durch den ungeheuren Erfahrungen der proletarischen Weltrevolution, der russischen Revolution, des sozialistische Aufbaus in der Sowjetunion und inmitten der entfalteten allgemeinen Krise des Imperialismus die Frage der Philosophie qualitativ bereichern und auf eine neue Stufe heben. Er entwickelte eine tieferes Verständnis der Dialektik vor allem mit der Weiterentwicklung der Lehre der Widersprüche und deren Besonderheiten, und er systematisierte die Methoden zu deren Behandlung und Aufhebung. Er führte einen entschlossenen und mächtigen Kampf gegen den Opportunismus und Revisionismus, entwickelte die Theorie des langandauernden Volkskrieges und definierte systematisch die drei universellen Typen von Revolution. Mao Zedong erweitert und vertiefte den Marxismus-Leninismus auch in Fragen der politischen Ökonomie. Mit der Großen Proletarischen Kulturrevolution, welche durch den Vorsitzenden Mao persönlich eingeleitet und geführt wurde, erreichte die proletarische Ideologie ihren bisher höchsten materiellen Ausdruck in der Geschichte, sie wurde durch die bisher höchste Entwicklung des Bewusstseins hervorgebracht und hob ihrerseits wieder das fortschrittlichste Bewusstsein auf eine höherer Stufe.
„Die theoretischen Sätze des Kommunisten beruhen keineswegs auf Ideen, auf Prinzipien, die von diesem oder jenem Weltverbesserer erfunden oder entdeckt sind. Sie sind nur allgemeine Ausdrücke tatsächlicher Verhältnisse eines existierenden Klassenkampfes, einer unter unseren Augen vor sich gehenden geschichtlichen Bewegung.“ (Marx/Engels, Manifest der Kommunistischen Partei)
Die bürgerliche Wissenschaft und alle Formen der bürgerlichen Philosophie (der „selbstständigen“ Philosophie) dienen der Bourgeoisie, ihrem Profit und ihrem Machterhalt. Sie dienen dem Erhalt des alten, faulenden imperialistischen Weltsystems. Imperialismus bedeutet „Reaktion auf ganzer Linie“ (Lenin), das betrifft die Wissenschaft im Allgemeinen und findet ebenso in der Philosophie Ausdruck. Die Bourgeoisie kann keinen historischen Fortschritt bringen, denn dieser bedeutet allgemeinen ihren eigenen Untergang, gerade deshalb tritt die allgemeinen Krise der Bourgeoisie im letzten Stadium des Imperialismus ebenso tief und umfassende im bürgerlichen Denken und in der bürgerlichen Kultur hervor. Die Bourgeoisie kann ihren „Blick nicht in die Zukunft richten“, denn dort sieht sie ihren eigenen Untergang als notwendiges Resultat des Klassenkampfes. Das ist allgemein die objektive, materielle Grundlage für die Reaktionarität der Bourgeoisie.
Der historische und dialektische Materialismus hingegen dient dem Proletariat im Kampf um Befreiung, im Kampf um die proletarische Weltrevolution, für eine neue Gesellschaftsordnung. Das Proletariat ist die fortschrittlichste Klasse, es ist der entscheidende Faktor der Geschichte, denn objektiv liegen seine Klasseninteressen in der Zukunft. Die gegenwärtige Gesellschaft kann dem Proletariat nichts geben, es hat als lohnarbeitende, ausgebeutete Klasse nichts zu verlieren als sein Ketten und somit kein Interesse daran die Gegenwart zu erhalten. Das Proletariat ist objektiv, materiell gezwungen in die Zukunft zu schauen. Seine ideologie, in der heutigen Epoche der Marxismus-Leninismus-Maoismus, ist damit seiner Weltanschauung nach unbedingt schöpferisch und kann nur in diesem Sinne korrekt verstanden und angewendete werden!
Der historisch dialektische Materialismus befasst sich nicht mit Oberflächlichkeiten, er ist keine Methode die sich auf die äußere Form reduziert, sondern er ist die Lehre der allgemeinen Bewegungsgesetze der Materie. Dieses Bewegungsgesetze wohnen also allen Dingen inne, was den dialektischen Materialismus zu einer universellen Methode macht [1]. Die Ideologie deren Teil diese Methode ist, der Marxismus-Leninismus-Maoismus, ist demnach eine internationale Ideologie, eine universelle Wahrheit. Der Marxismus-Leninismus-Maoismus ist die einzige Ideologie, die im Einklang mit den allgemeinen Bewegungsgesetzen der Materie steht, sie ist historisch determiniert und bewusst parteilich, als die Lehre von den Bedingungen der Befreiung des Proletariats.
Die dialektische und metaphysische Auffassung von Entwicklungsgesetzen bilden zwei entgegengesetzte Pole der Methode und des Inhalts innerhalb der Weltanschauung. Die metaphysische Auffassung ist eine statische und einseitige Anschauung, sie erkennt Entwicklung als Abnahme und Zunahme, als Wiederholung. Sie geht davon aus, dass die Beschaffenheit der Dinge von Beginn an im Wesentlichen unverändert bleibe, sich lediglich vergrößere oder verkleinere und dies nur durch äußere Einwirkungen passieren könne. Dem entgegen sagt die historisch dialektisch materialistische Auffassung, dass wir vom inneren Gehalt eines Dinges ausgehen müssen, denn ihm zugrunde liegt die Notwendigkeit der Bewegung, wenngleich im Zusammenhang und in Wechselwirkung zu anderen Dingen. Die Grundursache für Entwicklung liegt im Inneren eines jeden Ding selbst – sie liegt in seiner eignen Widersprüchlichkeit. „Das Gesetzt des Widerspruchs, der den Dingen innewohnt, oder das Gesetz der Einheit der Gegensätze, ist das fundamentalste Gesetz der materialistischen Dialektik. Lenin sagt: „Im eigentlichen Sinne ist die Dialektik die Erforschung des Widerspruchs im Wesen der Gegenstände selbst.“ Dieses Gesetz nennt Lenin häufig das Wesen der Dialektik, auch den Kern der Dialektik.“ (Mao Zedong, Über den Widerspruch)
Wenn Friedrich Engels schreibt: „Die Bewegung selbst ist ein Widerspruch…“, so spricht er vom allgemeinen bzw. absoluten Charakter des Widerspruchs, der besagt, dass in den Entwicklungsprozessen eines jeden Dinges Widersprüche existieren. Die Bewegung dieser Widersprüche existiert von Anfang bis Ende eines jeden Entwicklungsprozesses. Ist ein Prozess „zu Ende“, so wird die alte Einheit der Widersprüche durch eine Neue „ersetzt“, welche aufgrund neuer Widersprüche und/oder deren neuer Zusammensetzung einen neuen Entwicklungsprozess beginnt. Das bedeutet für die Entwicklung eines jeden Dings, dass die Einheit der herrschenden Widersprüche immer nur relativ ist, der Kampf hingegen das Absolute darstellt.
Es gibt nichts, was keine Widersprüche in sich trägt, ohne Widersprüche gäbe es kein Leben, kein Weltall, nichts. Der Kampf der Widersprüche ist es, was Bewegung und Entwicklung verursacht, von der einfachsten (beispielsweise mechanischen) bis zur komplexesten (beispielsweise die menschliche Erkenntnis) Bewegungsform.
Vorsitzender Mao Zedong kritisiert in der Schrift „Über den Widerspruch“ dogmatische Abweichungen unter den Kommunistinnen und Kommunisten. Er stellt fest, dass die Allgemeinheit des Widerspruches bereits weitgehend Anerkennung fand, „nachdem die Begründer und Fortsetzer des Marxismus – Marx, Engels, Lenin und Stalin – die dialektisch materialistische Weltanschauung ausgearbeitet und die materialistische Dialektik mit allergrößtem Erfolg auf zahlreiche Gebiete der historischen und naturgeschichtlichen Forschung, bzw. auf viele Gebiete der Umgestaltung der Gesellschaft und der Natur (zum Beispiel in der Sowjetunion) angewendete haben;“, dass es jedoch gegen den Dogmatismus entscheidend ist, nicht nur das Allgemeine, sondern vor allem das Besondere des Widerspruches zu verstehen: „sie verstehen nicht, dass die Allgemeinheit des Widerspruches gerade in dessen Besonderheit existiert.“ Hier liegt ein Grundproblem des Dogmatismus, denn er versteht nicht die Besonderheit eines Widerspruches herauszuarbeiten, was jedoch notwendig ist, um den revolutionären Kampf konkret zu entwickeln.
Den ersten Schritt unserer Erkenntnis bildet die Betrachtung des Besonderen, der qualitativen Unterscheide welche jedem Widerspruch innewohnen. Jede Bewegung hat ihre Charakteristika, ihre ihr eigentümlichen Formen, nur die Unterscheidung anhand dieser lässt uns die Dinge auch ihrem Wesen nach analysieren. „Jede Form der Gesellschaft und jede Form des Denkens hat ihre besonderen Widersprüche und ihr besonderes Wesen.“ (edb.) Das ist notwendig zu verstehe, um für die jeweiligen Widersprüche auch die richtigen Methoden zu ihrer Lösung/Aufhebung anzuwenden, von einfachen bis zu komplexen Formen, von Erscheinungen in der Natur bis hin zu den komplexesten Fragen der menschlichen Gesellschaft.
Doch wie machen sich die Dogmatiker, in Negierung des Besonderen im Widerspruch, unfähig für den revolutionären Kampf? Mao Zedong sagt darüber: „Die Lösung verschiedener Widersprüche mit Hilfe verschiedener Methoden – das ist ein Prinzip, das die Marxisten-Leninisten (Anm.: heute Marxisten-Leninisten-Maoisten) streng einhalten müssen. Die Dogmatiker halten dieses Prinzip nicht ein, sie verstehen nicht die Verschiedenheit der Bedingungen, unter denen die verschiedenen Revolutionen vor sich gehen, folglich verstehen sie auch nicht, dass die verschiedenen Widersprüche mit Hilfe verschiedener Methoden gelöst werden müssen; sie wenden überall willkürlich die selbe Schablone an, die sie für unabänderlich halten, was nur dazu führen kann, dass die Revolution Rückschläge erleidet oder dass eine aussichtsreiche Sache zu Schaden gemacht wird.“ (ebd.)
Die gesellschaftliche Entwicklung hängt von den Widersprüchen innerhalb der Gesellschaft ab, in der heutigen Epoche hauptsächliche von den drei Grundwidersprüchen: vom Widerspruch zwischen Imperialismus und unterdrücken Völker und Nationen; vom Widerspruch zwischen Bourgeoisie und Proletariat; vom Widerspruch zwischen den Imperialisten selbst. Die Widersprüche zwischen Proletariat und Bourgeoisie und zwischen Imperialismus und unterdrückten Völker und Nationen sind es, die die Entwicklung der Gesellschaft vorantreiben und notwendigerweise zur Diktatur des Proletariats führen.
Das bedeutet nicht, dass es keinen äußeren Einfluss auf die Entwicklung gibt, doch er ist nicht das letztendlich Ausschlaggebende. Äußere Ursache können erst vermittels der inneren Widersprüche zur Wirkung kommen. Die materialistische Dialektik „betrachtet äußere Ursachen als Bedingung der Veränderung und die inneren Ursache als deren Grundlage, wobei die äußeren Ursachen vermittels der inneren wirken.“ (ebd) Diese betrifft gerade im Imperialismus (als Weltsystem) die gegenseitige Beeinflussung verschiedener Länder auf politischem, ökonomischen oder auch ideologischem Gebiet – hier wirkt der äußere Einfluss mittels der inneren Widersprüche des jeweiligen Landes. „Diese dialektische Weltanschauung lehrt uns vor allem, die Bewegung der Widersprüche in den verschiedenen Dingen verständnisvoll zu beobachten und zu analysieren und auf der Grundlage dieser Analyse die Methoden für die Lösung der Widersprüche zu bestimmen. Daher ist das konkrete Verständnis des Gesetz vom Widerspruch, der den Dingen innewohnt, für uns äußerst wichtig.“ (Mao Zedong, Über den Widerspruch)
Alleine durch das tiefe Verständnis des historischen und dialektischen Materialismus konnte sich der große Führer des Proletariats, Vorsitzender Mao Zedong herausbilden und mit der Vervollständigung der drei universellen Typen der Revolution, sowie der Methode des Volkskrieges, eine universelle Waffe zur Lösung der Grundwidersprüche schaffen.
Den Marxismus-Leninismus-Maoismus gemäß der Methodik des historischen dialektischen Materialismus anzuwenden, bedeutet Synthesen zu erzeugen. Die Synthese entsteht als dritte Stufe, der Negation der Negation, wie sie in der Analyse erfasst ist, folgend. Die Synthese ist daher nichts „aus dem Kopf“, subjektivistisch „Erfundenes“, sondern dem Grad der Einheit von Realität und Begriff entsprechend, vereinigen sich Analyse und Synthese sofern sie tatsächlich die Realität erkennen und ihr entsprechen. Ist das der Fall, vollzieht sich ein Sprung und der historische und dialektische Materialismus wird von einer Methode zu einem methodischen System. Die Hauptseite bildet dabei die Synthese. Denn die Methode ist zwar in jeder ihrer Bewegungen zugleich analytisch und synthetisch, doch eine dialektische Aufwärtsbewegung wird erkenntnistheoretisch erst richtig gehandhabt, wenn die Synthese als hauptsächliche Seite angepackt wird. Dies begründet sich wie folgt: Eine Analyse ist notwendig, doch solange die Philosophie nur analytisch verhält, bleibt sie passiv. Erst die Synthese bildete die Grundlage für weitere Analyse. Politisch gesehen bedeutet das: Erst die Synthese gibt uns eine revolutionäre Linie im Klassenkampf. Dass auf Basis dieser Linie dann in den Klassenkampf eingegriffen wird, ist die Grundlage dafür, dass die eigene Linie korrekt, selbstkritisch analysiert werden kann, daraus wieder eine Synthese gewonnen, ein Schluss gezogen und sie somit weiterentwickelt wird. Dies geschieht unter der allgemeinen Prämisse des Marxismus-Leninismus-Maoismus, der einzig wissenschaftlich und proletarischen Weltanschauung. Der Marxismus-Leninismus-Maoismus bestätigt sich in der Einheit von Analyse und Synthese und konkretisiert sich jeweils durch sie. Daher ist die „Bewegung“ der Anwendung des Maoismus nicht als „fließend“, von einem Punkt zum nächsten, zu nehmen, sondern als Sprung der nur durch die richtige Synthese erreicht wird. Widmen die Revolutionäre der Synthese nicht genügend Aufmerksamkeit, oder bleiben bei der bürgerlichen Dialektik der passiven Analyse stehen, werden sie den Maoismus nicht anwenden können und bisherige Erfolge und Sprünge werden keine Nachfolge finden. Die Pflanze wird verkümmern und schlussendlich absterben. Daher können sich Revolutionäre zu Kommunisten entwickeln, aber auch umgekehrt können, durch einen Mangel an Synthese, ehemalige Kommunisten zu Revisionisten und Feinden des Proletariats werden.
Damit wenden wir uns gegen die bürgerlichen Synthese-Theorien (sowie alle ihrer Erben und Ausläufer) wie beispielsweise die subjetivistisch-idealistische „spekulative Synthese“ [2], die subjektivistisch-metaphyisische „schöpferische Synthese“ [3], und andere dieser Theorien, die gegen den wissenschaftlichen Charakter der Synthese und damit vor allem gegen das Proletariat im Klassenkampf gerichtet sind. Eine Synthese wird für die Umgestaltung der Welt, für den revolutionären Kampf sprunghaft immer höher entwickelt und vermeidet umso besser Fehler, je besser das Verständnis der Ideologie geschult ist und je besser die Analyse der Verhältnisse vorgenommen wurde. Aber auch spontan, ,,unbewusst" führen die Menschen in ihrer gesellschaftlichen Praxis, d.h, inmitten von Beziehungen bürgerlicher Verhältnisse, ständig einen gewissen Prozess der Synthesenbildung durch, doch führt dies, unter der Vorherrschaft bürgerlicher Ideologie und Verhältnisse entsprechend beschränkt, zu bürgerlichen Synthesen [4]. Daher ist es notwendig in den Reihen der proletarischen Revolutionäre den ideologischen und philosophischen Spontaneismus in all seinen Spielarten entschieden zu bekämpfen. Er verleugnet in Konsequenz die Notwendigkeit des bewussten Elements und negiert damit die Rolle revolutionärer Theorie. Somit ist er dazu gezwungen, spontan auf bürgerliche Synthesen zurückzugreifen was unweigerlich zur bürgerlichen Ideologie führt.
Entgegen vieler opportunistischer Anschauungen entsteht die Synthese nicht einfach durch die Analyse, sondern sie entsteht im Kampf! Da der historisch dialektische Materialismus seinem Wesen nach hauptsächlich kämpfend und nicht hauptsächlich forschend ist, bildet die Synthese das wichtigste Element im menschlichen Erkenntnisprozess. Daraus erklärt sich auch ein korrektes Verständnis der bewussten Parteilichkeit des historischen und dialektischen Materialismus. Er ist seinem Wesen nach „gezwungen" bewusst Partei zu ergreifen, was aufgrund der historischen Entwicklung notwendigerweise Position für das Proletariat bedeutet, als schöpferischer und letzter Klasse der Geschichte. Das unterscheidet den historischen und dialektischen Materialismus von bürgerlichen Materialismus und der bürgerlichen Dialektik, die beide wesentlich älter sind als das Proletariat und von Karl Marx schon vorgefunden wurden. Es gibt keine Unparteilichkeit des Denkens und der Erkenntnis, in einer Klassengesellschaft dient alles der einen oder der anderen Klasse.
„Die marxistische Philosophie, der dialektische Materialismus, weist zwei am meisten hervorstehende Merkmale auf. Zunächst ist sie durch ihren Klassencharakter gekennzeichnet: Sie erklärt offen, dass der dialektische Materialismus dem Proletariat dient. Weiter ist sie gekennzeichnet durch ihre Bezogenheit auf die Praxis. Sie betont, dass die Theorie von der Praxis abhängt, dass die Praxis die Grundlage der Theorie bildet und die Theorie ihrerseits der praxis dient.“ (Lenin)
Die Erkenntnis kommt aus der gesellschaftlichen Praxis: des Klassenkampfes, Produktionskampfes und des wissenschaftlichen Experimentes, das sind die drei Quellen der Wahrheit. Die Erkenntnis entwickelt sich vom Niederen zum Höheren indem sie qualitative Sprünge macht. Die Sprünge gibt es in jedem Prozess der Erkenntnis.
Mao Zedong lehrt in seinen philosophischen Arbeiten zwei Stufen der Erkenntnis: die erste ist die Stufe der sinnlichen Erkenntnis, in welcher noch keine tiefgehenden Begriffe gebildet werden und keine folgerichtigen Schlüsse gezogen werden. Sie nimmt zunächst die äußerer Erscheinung, die einzelnen Seiten eines Dinge und äußerer Zusammenhänge bis zu einem gewissen Grad unsystematisch wahr. Die gesellschaftliche Praxis setzt sich jedoch fort, Dinge die in der praktischen Tätigkeit sinnliche Erkenntnisse hervorrufen, wiederholen sich. Dann tritt im Gehirn ein Sprung im Erkenntnisprozess ein, es folgt die zweite Stufe der Erkenntnis: es werden Begriffe gebildet. Der Begriff fasst nun das Wesen der Dinge, ihre Totalität und ihre inneren Zusammenhänge (die schon erwähnte Einheit von Begriff und Realität). Dabei handelt es sich nicht um eine einfache Anhäufung von Erfahrungen, die Quantität ist nicht entscheidend, sondern der Umschlag zu einer neuen Qualität. Das ist die wichtigste Stufe der Erkenntnis, sie ermöglicht Schlüsse, trägt die Erkenntnis zurück zur praktischen Tätigkeit und führt zur rationellen Erkenntnis. Das bedeutet also nicht einfach bei Abstraktionen stehen zu bleiben, denn sie können nicht als solche existieren, sondern müssen im Konkreten wieder reproduziert werden. Es ist die einfache Erkenntnis im historischen und dialektischen Materialismus, die vom Besonderen ins Allgemeine, als auch vom Allgemeinen ins Besondere führt. Zuerst machen wir die Erkenntnis des Einzelnen, eben des Besonderen, in seiner konkreten Erscheinung, davon ausgehend können wir erst zur Verallgemeinerung übergehen, das gemeinsame Wesen erkennen. Das wiederum ermöglicht uns das Erkennen des Wesens eines einzelnen Dinges, so entwickelt sich der menschliche Erkenntnisprozess vom Besonderen zum Allgemeinen und vom Allgemeinen zum Besonderen in einer spiralförmigen Aufwärtsbewegung. Das bedeutet nun: die historisch entwickelte und in großen Schlachten und Auseinandersetzungen hervorgebrachte Weltanschauung des Proletariats, der Marxismus-Leninismus-Maoismus, ist das Allgemeine, die konkreten Verhältnisse hingegen sind das Besondere. Nur eine klare Erkenntnis des Allgemeinen und fest von ihm auszugehen, erlaubt es überhaupt erst dieses „Allgemeine“ (den Marxismus-Leninismus-Maoismus) im Konkreten, im Besonderen, anzuwenden und zu entwickeln.
„Wenn wir etwas wahrgenommen haben, können wir es nicht sofort begreifen; erst wenn wir begriffen haben, können wir es tiefer wahrnehmen.“ (Mao Zedong)
„Der Marxismus konnte erst als Produkt der kapitalistischen Gesellschaft entstehen. Marx konnte nicht in der Epoche des liberalen Kapitalismus im voraus gewisse besondere Gesetzmäßigkeiten der Epoche des Imperialismus konkret erkennen, da der Imperialismus als letztes Stadium des Kapitalismus noch nicht in Erscheinung getreten war und es noch keine entsprechende Praxis gab; erst Lenin und Stalin konnten diese Aufgabe auf sich nehmen. Abgesehen von ihrer Genialität konnten Marx, Egels, Lenin und Stalin ihre Theorie hauptsächlich deswegen aufstellen, weil sie zu ihrer Zeit persönlich an der Praxis des Klassenkampfes und der wissenschaftlichen Experimente teilnahmen; ohne letztere Voraussetzung hätte keine Genialität zum Erfolg führen können.“ (Mao Zedong, Über die Praxis)
Subjektivismus, Einseitigkeit und Oberflächlichkeit in der Frage der Erkenntnis führen zu Abweichungen, Dogmatismus und schwarzen Linien. Warum? Sie widersprechen der Lehre der Widersprüche, somit der Erkenntnis der objektiven Realität, machen unfähig die geeigneten Methoden zur Lösung der Widersprüche anzuwenden und führen über leere Phrasendrescherei, dem Versuch Rezepte und Schablonen anzuwenden, in den Sumpf des Revisionismus. Subjektivismus, Einseitigkeit und Oberflächlichkeit erheben die subjektive Wahrnehmung zur Wirklichkeit und missachten die Gesetze der Widersprüche, sowie die Bedeutung der gesellschaftlichen Praxis. Unter dem Vorwand der ,,Erkenntnis durch die Praxis" missachten sie die revolutionäre Theorie, welche historisch durch die Erfahrungen der internationalen kommunistischen Bewegung erkämpft wurde, missachten sie die drei Quellen der Wahrheit und predigen einen spießigen Praktizismus, haben aber für die gesellschaftliche Praxis, von der der Marxismus ausgeht, von einer Praxis die Millionen umschließt, in in ihrem Idealismus keinen Platz: ,,Für den Idealisten und den mechanischen Materialismus, den Opportunismus und das Abenteuertum ist der Riss zwischen dem Subjektiven und dem Objektiven, die Loslösung der Erkenntnis von der Praxis charakteristisch." (Mao Zedong) Die Dogmatiker hingegen verneinen die Besonderheit des Widerspruches, ihr Versuch die revolutionäre Theorie ohne Beachtung der konkreten Analyse der konkreten Situation anzuwenden, bedeutet ebenso eine Missachtung der revolutionären Theorie, denn sie verkommt zu leeren Phrasen und bloßen Worthülsen.
Die lebendige Seele des Marxismus besteht in der konkreten Analyse einer konkreten Situation!
Opportunisten dieser Art heben einen idealistischen Standpunkt in der Frage der Erkenntnis, sie bekämpfen die revolutionäre Theorie und beschimpfen den Marxismus als „dogmatisch" oder ,,veraltet“. Sie versuchen die Massen von der revolutionären Theorie zu trennen und sie irre zu leiten: ,,Hinter dem Wort ,,Erfahrung" kann sich also ohne Zweifel sowohl die materialistische als auch die idealistische Linie in der Philosophie verbergen“ (Lenin) Revisionisten benutzen ,,Erfahrung" weiter gern als ausschließlich darauf begrenzt was sich vor der eigenen Nase abspielt, einzig und allein die individuellen Erfahrungen und Kenntnisse akzeptierend und ziehen daraus subjektiv, regional oder national beschränkte Schlussfolgerungen. „Es ist aber auch notwendig, unvoreingenommen von den Erfahrungen anderer zu lernen; wenn man in jedem einzelnen Fall unbedingt warten will, bis man seine eigenen Erfahrungen gemacht hat, und, solange das nicht geschehen ist, starrköpfig an der eigenen Meinung festhält und die Erfahrungen anderer ablehnt, so ist das nichts als ,enger Empirismus‘“. (Mao Zedong)
Diesem „engen Empirismus" entgegengesetzt ist der proletarische Internationalismus, der es zu unserer Pflicht macht, aus den Erfahrungen und großen Lehren der internationalen kommunistischen Bewegung zu lernen. Der Marxismus-Leninismus-Maoismus ,,ist allmächtig weil er wahr ist" - in jedem Land! Jede korrekte Anwendung des Marxismus-Leninismus-Maoismus auf die konkrete Situation bedeutet eine Bestätigung dieser Wahrheit und Bereicherung der Allmacht. Eine Ablehnung der Lehren welche unter anderen konkreten Verhältnissen gezogen wurden, ist nichts anders als die Missachtung der revolutionären Theorie, ist „engstirniger Empirismus“ welcher die eigenen Erfahrungen, den Subjektivismus, wie auch die Oberflächlichkeit über alles stellt. Eben auch mit dieser Einstellung macht man sich unfähig den Marxismus lebendig in der „konkreten Analyse der konkreten Situation" zu verstehen und anzuwenden, die richtigen Methoden zur Lösung der Widersprüche zu finden. Die „engstirnigen Empiristen" sprechen von Marx und betreiben gleichzeitig Antimarxismus, Revisionismus.
Subjektivismus und Formalismus, das mechanistische Umsetzen unter keiner Beachtung der konkreten Verhältnisse und Widersprüche, sind grobe Abweichungen von der proletarischen Weltanschauung. Hier liegt die ideologische Wurzel für Opportunismus und Revisionismus. Denn sich den historischen und dialektischen Materialismus nicht anzueignen, bedeutet den Kampf zu scheuen, sich opportunistisch dem „Trend" hinzugeben und somit eine Stütze für den Revisionismus, der bürgerlichen Ideologie innerhalb der Arbeiterbewegung zu werden.
Der Vorsitzende Gonzalo, der große Anführer der Kommunistischen Partei Perus und des Volkskriegs in Peru, lehrt uns ein gutes Beispiel, den historischen und dialektischen Materialismus anzuwenden und den mechanistischen Revisionismus zu bekämpfen. Was besagt die revisionistische Theorie der „friedlichen Akkumulation der Kräfte"? Sie benutzt eine idealistische Weltanschauung, in der das Besondere - die Qualität – nicht die hauptsächliche Rolle spielt, sondern ganz mechanistisch die Quantität die Hauptsache bildet, als Vorwand den Beginn des Volkskrieges hinauszuschieben. Die Quantität schlägt in der These der „friedlichen Akkumulation der Kräfte" automatisch zu einem gewissen Zeitpunkt in Qualität um, doch das ist falsch, denn der Klassenkampf verläuft nicht nach Automatismen. Was hingegen lehrt uns der Vorsitzende Gonzalo? Er lehrt uns historisch und dialektisch materialistisch heranzugehen, wendet die universelle Ideologie des Proletariats konkret an und gibt uns eine Waffe gegen den Revisionismus: „Der Kampf um die Macht als die Hauptsache bedeutet nicht, dass wir von Anfang an die Massen auf einmal inkorporieren werden, da der Vorsitzende Mao uns lehrt, dass man durch die Entwicklung von Stützpunktgebieten und bewaffneten Streitkräften die Höhepunkte der Revolution hervorbringt; das hat zu tun mit dem Gesetz der Inkorporation der Massen in die Revolution, festgelegt in der Partei auf dem zweiten Plenum 1980, Inkorporation die sich ergeben wird in Sprüngen und fortschreitend; je mehr Volkskrieg, desto mehr Inkorporation der Massen, weil der Volkskrieg eine politische Tatsache ist, die mit kraftvollen Aktionen die Ideen in die Köpfe der Menschen einhämmert, welche Schritt für Schritt ihren einzigen und wahren Weg verstehen, so entwickelt sich ihr politisches Bewusstsein; der Volkskrieg ruft alle Revolutionäre zusammen and wenn er sich entwickelt bereitet er sich seinen eigenen Weg vor.“ (Einheitsbasis der Kommunistischen Partei Perus, Massenlinie)
Zur Überwindung idealistischer und mechanistischer Fehler jeglicher Art, braucht es die richtige Behandlung der Praxis und ein richtiges Verständnis von dieser, miteingeschlossen vor allen das gewissenhafte Studium des Marxismus-Leninismus-Maoismus - die historischen Erfahrungen des Kampfes des internationalen Proletariats, das sind die Erfahrungen des Kampfes der politischen und ideologischen Linien, denn so entwickelt sich der Kampf und so entwickelt sich die Ideologie!
„Wer (…) über Erfahrungen in der praktischen Arbeit verfügt, muss die Theorie studieren und gewissenhaft Bücher lesen; erst dann wird es möglich sein, dass seine Erfahrungen einen systematischen Charakter annehmen und auf das Niveau der Theorie gehoben werden, erst dann wird er seine Teilerfahrungen fälschlicherweise für allgemein gültige Wahrheiten halten und keine Fehler empirischer Art begehen.“ (Mao Zedong, den Arbeitsstil der Partei verbessern)
Diese Fehler zu überwinden ist notwendig um entscheidende Sprünge von der sinnlichen zur rationellen Erkenntnis zu machen. Was passiert in diesem Sprung? Das Alte und Falsche wird zerschlagen, das Neue und Richtige setzt sich durch. Dieser Prozess geht jedoch nicht von alleine - dafür braucht es den richtigen allgemeinen Standpunkt, die richtige Methode und die Praxis der Klassenkämpfe. Oder fallen die richtigen Ideen etwa vom Himmel?
Ein höheres Bewusstsein und Verständnis einer Frage zu erlangen, einen Sprung in der Verinnerlichung und Anwendung des Marxismus-Leninismus-Maoismus zu machen, bedeutet die Umgestaltung der Materie „im eigenen Kopf". Die richtigen Ideen fallen nicht vom Himmel – dafür braucht es ein hohes theoretisches Niveau, ein tiefes Verständnis des historischen und dialektischen Materialismus, denn er lehrt uns vor allem die Notwendigkeit des Kampfes der Gegensätze als hauptsächliches und bestimmendes Gesetz der Entwicklung. Ein hohes theoretisches Niveau alleine ist jedoch nicht ausreichend, es genügt nicht einfach nur zu studieren. Ebenso wenig wie es ausreicht einfach nur in Mitten der Klassenkämpfe zu stehen. Der ideologische Kampf, welcher ausschlaggebend ist für die materielle Umgestaltung, besteht aus Theorie und Praxis und kann auch nur so geführt werden.
„Bedarf es tiefer Einsicht um zu begreifen, dass, mit den Lebensverhältnissen der Menschen, mit ihrer gesellschaftlichen Beziehungen, mit ihrem gesellschaftlichen Dasein, auch ihre Vorstellungen, Anschauungen und Begriffe, mit einem Wort auch ihr Bewusstsein sich ändert? Was beweist die Geschichte der Ideen anders, als dass die geistige Produktion sich mit der materiellen umgestaltet? Die herrschenden Ideen einer Zeit waren stets nur die Ideen der herrschenden Klasse. Man spricht von Ideen, welche eine ganze Gesellschaft revolutionieren; man spricht damit nur die Tatsache aus, dass sich innerhalb der alten Gesellschaft die Elemente einer neuen gebildet haben, dass mit der Auflösung der alten Ideen gleichen Schritt hält." (Marx/Engels, Manifest der Kommunistischen Partei)
„Die Materie ist nicht ein Erzeugnis des Geistes, sondern der Geist ist selbst nur das höchste Produkt der Materie.“ (Engels)
Richtige Ideen fallen nicht vom Himmel, sondern werden erkämpft. Nicht in irgendwelchen ideellen „Sphären" und „Diskursen", sondern materiell! Alles ist Materie, alles geistige hat materielle Wurzel, selbst unser Geist ist Produkt der Materie. „Eben das ist Materialismus: Die Materie wirkt auf unsere Sinnesorgane ein und erzeugt eine Empfindung. Die Empfindung ist abhängig vom Gehirn, von den Nerven, der Netzhaut usw., d.h. von der in bestimmter Weise organisierten Materie. Die Existenz der Materie ist das Primäre. Die Empfindung, der Gedanke, das Bewusstsein ist das höchste Produkt der in besonderer Weise organisierten Materie.“ (Lenin) Der Kampf der Widersprüche ist auf ideologischer Ebene ein Kampf zwischen roter und schwarzer Linie, er widerspiegelt materiell die Interessen und Positionen der jeweiligen Klassen. Das ist entscheidend, denn es macht den Linienkampf nicht zu einem bloßen „Kampf der Ideen", wie es diverse „Diskurstheorien" gerne hätten, sondern zu einem materiellen Kampf, welcher die volle Ernsthaftigkeit und Wachsamkeit erfordert.
Auch die Kommunistische Partei muss einen bestimmten materiellen Ausdruck haben, denn sie ist das höchste Produkt des Klassenkampfes des Proletariats, als in besonderer Weise organisierte Materie. Das klingt vielleicht zuerst nach einem Gemeinplatz, ist es aber nicht – gerade wenn man sich ansieht, was alles an „Parteitheorien" herumgeistert und wer sich aller „revolutionär“, „kommunistisch“, oder ähnlich „labelt“ (denn genau das ist es!). Doch die Kommunistische Partei ist die Führung des Proletariats und der unterdrückten und ausgebeuteten Massen in der materiellen Umgestaltung der Gesellschaft und der ganzen Welt, denn sie ist das ausschlaggebende Kampfzentrum und damit eine objektive Notwendigkeit im Kampf um die proletarische Weltrevolution. Sie bildet als Organisationsform des Kampfes der revolutionären Klasse des Proletariats die bisher höchste spezifisch organisierte Form der Materie. Dabei geht es nicht einfach nur um eine Ansammlung von „Revolutionären und Kämpfern", sondern um die sprunghafte Kristallisation der besten, der fortschrittlichsten Kräfte des Proletariats. Lenin zerschlug die liberale Position, dass „jeder Mitglied der Kommunistischen Partei sein“ könne, in der Auseinandersetzung um den Paragraph I des Parteistatuts der Kommunistischen Partei der Sowjetunion (Bolschewiki). Lenins Linie setzte zu diesem Paragraphen eine Formulierung durch, die besagte, „dass Mitglied der Partei jeder sein kann, der das Parteiprogramm anerkennt, die Partei in materieller Hinsicht unterstützt und Mitglied in einer ihrer Organisationen ist." (Stalin, Geschichte der KpdSU(B)) Lenin forderte damit Parteimitglieder ein, die sich voll der Parteidisziplin unterwerfen, aktiv die Linie der Partei umsetzen und somit einen festen, organisierten Trupp darstellen. Die Opportunisten hingegen forderten einen Typ von Partei, deren Mitglieder keine feste Verpflichtung und Disziplin eingehen, indem sie unter anderem „Mitglied in einer ihrer Organisationen ist“ nicht anerkannten. Mitglieder der Kommunistischen Partei haben besondere Aufgaben, es genügt nicht, formell oder in Einzelaktionen („fallweise“) die Partei zu repräsentieren. Daher ist auch nicht „jeder Streikende“ [5], heute könnte man wohl auch sagen „nicht jeder Kämpfende", der sich der Partei „zugehörig fühlt" und gewisse Sympathien für sie hegt, ein Parteimitglied. Lenin führte diesen Kampf gegen kleinbürgerliche, liberale Linien, welche sich die kleinbürgerliche, liberale Option sein Leben nicht voll und ganz der Revolution zu verschreiben, im Parteistatut sichern wollten. Lenin, der große Führer der Oktoberrevolution, bewies damit sein Verständnis über das Wesen der Kommunistischen Partei, als höchste Form der Organisation der Materie in der Klassengesellschaft und brachte sein tiefes Verständnis über den historischen und dialektischen Materialismus zum Ausdruck.
Dieses Verständnis wurde durch Mao Zedong vertieft. Die Schrift „Über die Berichtigung falscher Ansichten in der Partei“ ist eine Kampfansage gegen dem Proletariat feindlich gesonnene Ansichten und Haltungen in der Partei und den Parteiorganisationen, eine Schrift welche die rote Linie verteidigt und zu höchsten Form der Organisation in der Kommunistischen Partei vorwärts treibt. Abweichungen wie die „extreme Demokratisierung“ und „die Missachtung der Organisationsdisziplin", worin sich, vor allem unter dem Deckmantel der Kritik und Selbstkritik, der kleinbürgerliche Individualismus äußert, werden darin bekämpft. Der Liberalismus und mit ihm der kleinbürgerliche Individualismus werden speziell hervorgehoben, unter anderem analysiert Mao folgende schlechte Tendenz in der Parteiorganisation: „Passivität und Lässigkeit. Geht etwas nicht nach Wunsch wird man passiv und weigert sich zu arbeiten. Die Ursache dafür ist im wesentlichen mangelnde Erziehungsarbeit, aber manchmal liegt es auch an der ungeeigneten Art, in der die führenden Funktionäre Probleme behandeln, die Arbeit verteilen oder die Disziplin durchsetzen." Weiters sagt Vorsitzender Mao über den Individualismus: „Der Individualismus, wie er in der Partei in Erscheinung tritt, hat seinen Ursprung in der kleinbürgerlichen und bürgerlichen Ideologie. Das muss bei unserer Erziehungsarbeit klargestellt werden."
Was ist die objektive, materielle Basis (klein)bürgerlichen Individualismus? Der moderne Individualismus ist etwas der Bourgeoisie eigenes, denn die Bourgeoisie setzte sich gegen die feudale Gesellschaftsordnung durch, erlangte ihre eigene Freiheit indem sie das "individuelle Recht“ auf Freiheit und die Initiative durchsetzte - das alles auf Basis des Kapitalismus, der dies erst möglich machte. Für die Bourgeoisie bedeutet Freiheit das individuelle Recht des Bürgers auf Ausbeutung - und das „individuelle Recht" des Arbeiters ausgebeutet zu werden! Der bürgerliche Individualismus setzt zu seiner Herausbildung also voraus, dass kapitalistisch ausgebeutet und unterdrückt wird. Auf Seiten der Bourgeoisie ist er daher nur schlüssig. Im Kleinbürgertum übernimmt der Individualismus (mal deutlicher kleinbürgerlich, mal eher bürgerlich geprägt) die Funktion der ideologischen Verkleidung des objektiven Interesses dieser wankelmütigen Zwischenschicht, sich weder dem Druck der Bourgeoisie beugen zu müssen, noch hinabzufallen ins Proletariat, sondern gegen die Macht der beiden Hauptklassen das „eigene Individuum" zu betonen, das - ganz spießig - „über" dem Klassenkampf und damit „über" strenger, bewusster Disziplin, und „über" der Partei steht. Solcherlei ist diesen kleinbürgerlichen „Individualisten“ ein gar schlimmer Graus. Das Proletariat wiederum lehnt das Individuum nicht ab, im Gegenteil, aber es selbst und seine Partei haben mit (klein)bürgerlichem Individualismus nichts zu schaffen. Die proletarische Auffassung des Individuums ist, dass erst in der klassenlosen Gesellschaft, im Kommunismus, die Bedingungen für „die freie Entwicklung eines jeden" gegeben sind, sich das menschliche Individuum also erst in der „Gemeinschaft freier Menschen" wahrhaft frei entfalten kann. Friedrich Engels schreibt im ersten Entwurf für ein Programm des Bundes der Kommunisten 1847 diesbezüglich folgendes: „Was ist der Zweck der Kommunisten? Die Gesellschaft so einzurichten, dass jedes Mitglied der selben seine sämtlichen Anlagen u. Kräfte in vollständiger Freiheit und ohne dadurch die Grundbedingungen dieser Gesellschaft anzutasten, entwickeln und betätigen kann.“ Das Proletariat und seine Partei lehnen also all solchen „Individualismus" ab, der in Wahrheit die Ausbeutung und damit klassenmäßige Beschränkung und Knechtung des Individuums konserviert. Hingegen verteidigen sie eine historische Zukunft, in der das Proletariat über den Weg des Sozialismus zum Kommunismus kommt, in welchem erst die „freie Entwicklung eines Jeden“ möglich ist - weil es sich um eine klassenlose Gesellschaft handelt.
Da das Proletariat unter der Herrschaft des Kapitals ausgebeutet und unterdrückt ist und solange nicht endgültig befreit ist, solange es Klassen gibt, kämpft es für seine Freiheit indem es sein kollektives, politisches Recht immer weiter durchsetzt: im Klassenkampf, in der proletarischen Revolution, in der Diktatur des Proletariats. Es setzt der „individuellen Freiheit und Initiative" die Organisation der Initiative und der Freiheit gegenüber! Die Organisation ist dabei das Entscheidende, sie ist kollektiver Ausdruck und bedeutet das höchste Produkt des Klassenkampfes des Proletariats, die in besonderer Weise, am höchsten oiganisierte Materie, welche heute bis zur Organisationsform der Kommunistischen Partei neuen Typs fortgeschritten ist. Der (klein)bürgerliche Individualismus ist damit ein großer Feind der proletarischen Organisation, denn er drückt objektiv bürgerliche Interessen gegen das Proletariat aus, hingegen ist das Proletariat kein Feind des Individuums an sich, sondern wird es auf seinem vor allem kollektiven Weg erst zur Entfaltung bringen.
Als Marxistinnen und Marxisten wissen wir, dass sich historisch und objektiv [6] immer die fortschrittlichsten Positionen als höhere Form durchsetzen. Die fortschrittlichsten Elemente setzen sich allerdings nicht einfach in einer allgemeinen Form durch, als Marxismus-Leninismus-Maoismus, der letzten und höchsten Stufe der Weltanschauung des Proletariats, sondern müssen im Konkreten zum Ausdruck kommen. Es bedarf einer Synthese zur Anwendung der Ideologie des Marxismus-Leninismus-Maoismus auf die jeweiligen Verhältnisse. Diese findet Ausdruck in der internationalen Erfahrung der kommunistischen Kräfte, in politischen und ideologischen Dokumenten und Resolutionen, in der allgemeinen politischen Linie der Kommunistischen Partei und entwickelt sich zur immer höheren Form, vom allgemein wegleitenden Denken zum spezifizierten wegleitenden Denken und schließlich zum systematisierten, konkretisierten Gedanken [7]. Denn im Konkreten wird die universelle Wahrheit zur bestimmten Materie, dies aber nicht plötzlich, sondern die Konkretisierung vollzieht sich in Sprüngen, als Resultat eines tiefen und harten Prozesses des Kampfes. Vorsitzender Gonzalo konkretisierte die höchste Form der Ideologie mit der Synthese für die perunische Realität, genauer einem ganzem System an Synthesen welche sich im Gonzalodenken ausdrücken. Er bereicherte damit den Marxismus-Leninismus-Maoismus, bewies dessen universelle Wahrheit, indem er ihn im Konkreten meisterhaft anwendete. Vorsitzender Gonzalo verkörpert daher konkret die heute am höchsten entwickelte Form der Ideologie, er ist objektiv der größte lebende Marxist-Leninist-Maoist!
Es ist eine Wahrheit, dass sich historisch die fortschrittlichsten Positionen und das sie ausdrückende fortschrittlichste Denken durchsetzt. Während der Rekonstitution der Kommunistischen Partei ist es ebenso zwingend notwendig, dass sich innerhalb der Partei ein führendes, wegleitendes Denken herausbildet, welches die korrekte Synthese für die jeweilige konkrete Lage definiert und verkörpert. Dieses wegleitende Denken bildet Führung und „Herzschlag" der roten Linie und muss von allen die sich um die rote Linie zusammenschließen, verteidigt und unterstützt werden. Sich mutig und fest um die rote Linie zusammenzuschließen ist der Lebensnerv einer jeder Kommunistischen Partei, besonderes Gewicht bekommt diese Tatsache in der Etappe ihrer Rekonstitution. Die wegleitende Synthese ist der Befehl des Marxismus-Leninismus-Maoismus unter dem die Kommunistische Partei ihren Beitrag zur proletarischen Weltrevolution leistet. Das lehrt uns der historische und dialektische Materialismus und das wird uns durch den unerschütterlichen Kampf des Vorsitzenden Gonzalo und der Kommunistischen Partei Perus bewiesen.
Kommunistinnen und Kommunisten die heute predigen „dem Volke zu dienen", doch dabei nicht all ihre Kraft in den Dienst der Rekonstitution der Kommunistischen Partei stellen, benutzen dieses große Prinzip lediglich als Phrase um ihren eigenen Subjektivismus und Dogmatismus zu tarnen. Sie verstehen weder den Marxismus lebendig und schöpferisch anzuwenden, noch sehen sie den Kampf um die rote Linie, oder die Verteidigung dieser, als materiellen Teil des Klassenkampfes, der wissenschaftliche und verbindlich, mit aller Ernsthaftigkeit geführt werden muss, denn ihre idealistische Weltanschauung bedient den Opportunismus und die Orientierungslosigkeit. Die Rekonstitution der Kommunistischen Partei ist keine mechanistische Angelegenheit, sondern entwickelt sich nur im Kampf, im Sturm von Ebbe und Flut. Opportunismus führt dazu, dass weder aus der konkreten Analyse der konkreten Situation Synthesen erkämpft werden, noch dass erkämpfte Synthesen der roten Linie konsequent verteidigt und somit angewendet werden. Beides widersetzt sich der Unterstützung der roten Linie und begünstigt das Durchsetzen einer ernsthaften, antiproletarischen Opposition.
Sich fest um die rote Linie zusammenschließen, fest auf die Führung vertrauen und entschieden gegen jegliche schwarze Opposition ankämpfen – das ist die Voraussetzung um die rote Linie entwickeln und durchsetzen zu können und damit Sprünge herbeizuführen zum wegleitenden Denken, als Synthese des Marxismus-Leninismus-Maoismus mit der konkreten Lage in Österreich. Das bedeutet der Sprung vom Allgemeinen ins Besondere, vom Abstrakten ins Konkrete und somit zur materiellen Umgestaltung vorwärts zu schreiten!
„Die marxistische Philosophie ist der Ansicht, dass die wichtigste Frage nicht darin besteht, die Gesetzmäßigkeiten der objektiven Welt zu verstehen, um die Welt interpretieren zu können, sondern darin, die Kenntnis dieser objektiven Gesetzmäßigkeiten auszunutzen, um die Welt aktiv umzugestalten." (Mao Zedong)
[1] Die unterschiedlichen Weisen der Widerspiegelung und Umgestaltung, also der „Aneignung“ der Welt (politisch, religiöse, künstlerisch, etc.) führen jeweils für sich allein genommen, bei all ihrer Unterschiedlichkeiten, noch nicht zu einem allgemeinen Begreifen bzw. „Aneignen“ der Welt. Die Widerspiegelung der konkreten Wirklichkeit (und der allgemeinen Einrichtung der Welt) im Denken als „Gedankentotalität“ bzw. „Gedankenkonkretum“ wie Marx es nannte, und was er zur „einzig wirklichen Aneignung der Welt“ erklärte, erfordert eine gewisse einheitliche und besondere Methode: diese ist der historische und dialektische Materialismus.
[2] v.a. durch Fichte und Schelling unter Berufung auf Hegel systematisiert: Aufhebung des Widerspruchs durch Vereinigung von Gegensätzen. Höhere Einheit entsteht durch objektive Vereinigung, nicht durch Kampf. Lehnt also die Allgemeinheit des Kampfes im Widerspruch ab.
[3] v.a. durch W. Wundt, der Synthese als ausschließliche „Neuschöpfung“ definiert, zurückführbar auf einen „produktiven Willensakt“ und einzelne Empfindungen die zu einer „neuen Einheit“ zusammengefasst werden. Er erklärt den Willen zur einheitstiftenden Funktion, der Marxismus hingegen den proletarischen Klassenstandpunkt und den Klassenkampf, dessen Ausdruck erst der Wille zur Einheit sein kann.
[4] ]Das ist übrigens ein wichtiger Punkt für das Verständnis von Analyse und Synthese im Sozialismus. Ist der Sozialismus eine Klassengesellschaft, und davon gehen wir mit Marx aus, und hat in der
sozialistischen Gesellschaft noch eine ganze historische Periode lang das bürgerliche Recht
Bestand (wie es ebenso schon von Marx festgestellt und von Mao Zedong systematisiert
und theoretisch entwickelt wurde), dann bedeutet das, dass die spontane Synthesenbildung auch eine
ganze historische Periode hindurch noch bis zu einem gewissen Grad zum bürgerlichen Standpunkt neigen wird (da sie ja bis zu einem gewissen Grad bürgerliches Recht ausdrückt), und erst mit großen und festen Schlägen zur Zurückgdrängung des bürgerlichen Rechts immer weiter zum Kommunismus hin neigen wird. Das bestäligt einmal mehr die Weitsicht Mao Zedongs und die tiefe Notwendigkeit mehrerer proletarischer
Kulturrevolutionen.
[5] Dies war das gegebene Beispiel im Kampf um den „Paragraph I des Parteistatutes“.
[6] „historisch und objektiv“ ist dabei sehr wichtig im Kampf gegen die „linken“ Abweichungen des Subjektivismus und Voluntarismus, vor allem aber gegen die rechte Abweichungen wie Defätismus und rechten Opportunismus.
[7] Wir leiten diese innere Unterscheidung der Sprünge der Konkretisierung ab von folgender Feststellung der Kommuinistischen Partei Perus auf ihrem 1. Parteitag: „Aber dazu, und dies ist die Grundlage für jede Fühererschaft, erschaffen die Revolutionen ein Denken, das sie wegleitet, Resultat der Anwendung der universellen Wahrheit der Ideologie des internationalen Proletariats auf die konkrete Bedingungen jeder Revolution; wegleitendes Denken, das unverzichtbar ist, um den Sieg zu erreichen und die Macht zu erobern und noch mehr für die Fortsetzung der Revolution und dafür immer den Kurs zu halten bis zum einzigen grandiosen Ziel, dem Kommunismus; wegleitendes Denken, das, wenn es zu einem qualitativen Sprung von ausschlaggebender Wichtigkeit für den revolutionären Prozess den es leitet gekommen ist, sich mit dem Namen desjenigen, der es theoretisch und praktisch verwirklichte identifiziert. In unserer Situation spezifizierte sich dieses Phänomen erstens als wegleitendes Denken, nachher als wegleitendes Denken des Vorsitzenden Gonzalo und später als Gonzalodenken; weil es der Vorsitzende Gonzalo ist, der es durch kreative Anwendung des Marxismus-Leninismus-Maoismus auf die konkreten Bedingungen der peruanischen Realität erschuf und so die Partei und die Revolution mit einer unverzichtbaren Waffe, die unseren Sieg garantiert, ausgestattet hat.“ (Einheitsbasis der Kommunistischen Partei Perus, Grundlegende Dokumente. Angenommen auf dem 1. Parteitag. Abschnitt 2: Das Gonzalodenken betreffend).
- Anmerkung der Redaktion des Vorboten 2021: Der nachfolgende Artikel war der erste von uns überhaupt veröffentlichte Artikel. Er erschien im Mai 2018, entsprechend haben sich durch Zweilinienkampf und Diskussion manche unserer Positionen, wie sie im Artikel noch festgehalten sind, verändert. Im Allgemeinen halten wir die Arbeit aber nach wie vor für gut und wollen sie, insbesondere in Hinblick auf den Vorsitzenden Gonzalo, der in diesem Artikel schon verteidigt wird, hier erneut publizieren.
,,Die Philosophen haben die Welt verschieden interpretiert, es kommt aber darauf sie zu verändern.“ (Marx in Thesen über Feuerbach)
Kommunisten haben die Aufgabe zur Proletarischen Weltrevolution, die gewaltigste Veränderung, den größten Umbruch in der Menschheitsgeschichte, zu führen, sie bekämpfen entschieden jede Form der bürgerlichen Philosophie als ihrem Zweck hinderlichen Feind. Um siegen zu können, muss jede Form des Idealismus, Opportunismus und Subjektivismus, sowie andere Formen von Abweichungen vom Marxismus, immer wieder bekämpft und überwunden werden.
Diesen Kampf bewusst zu führen, ist vor allem heute in Österreich, wo die Kommunistinnen und Kommunisten die hauptsächliche Aufgabe der Rekonstitution der Kommunistischen Partei vor sich haben, und es in dieser Periode nicht unwesentlich auch auf die Anerkennung von Verantwortung und feste Entscheidungen ankommt (sowie der äußerer Druck der Bourgeoisie und des Imperialismus relativ besonders schwer wiegen), umso entscheidender. Die Kommunistinnen und Kommunisten stehen im Kampf, in der Wirklichkeit des Lebens, kämpfen jeden Tag mit den Problemen die der Klassenkampf internationalen stellt, dafür müssen Antworten gefunden werden, der Marxismus-Leninismus-Maoismus, in der Hauptseite Maoismus, kreativ angewendet werden. Das können wir nur, wenn wir uns immer wieder falschen Linien und falschen Ansichten entgegenstellen. Immer wieder neu den Feind bekämpfen, das befiehlt unserer Weltanschauung. Nichts davon entwickelt sich ohne Kampf, das macht das Verständnis des historischen und dialektischen Materialismus entscheidend für den Linienkampf, entscheidend für die Entwicklung eines wegleitenden Denkens, entscheidend für die Rekonstitution der Kommunistischen Partei!
Der historische und dialektische Materialismus ist eine Anschauung und Methode des bewussten Kampfes. Es ist falsch in hauptsächlich als forschenden zu verstehen, denn es kommt nicht darauf an die Welt verschieden zu interpretieren, sondern sie zu verändern!
Karl Marx und Friedrich Engels erhoben das Banner des wissenschaftlichen Sozialismus, des Kommunismus, sie entwickelten den historischen und dialektischen Materialismus, als einzig konsequent wissenschaftliche Methode und Anschauung in der Philosophie, als eine dem Proletariat eigene Philosophie. Die (deutsche) Philosophie ist neben der (englischen) politischen Ökonomie und dem (französischen) Sozialismus, eine der drei historischen Voraussetzung des Marxismus, jene Bestandteile welche Marx vorfand und auf denen er, sie synthetisierend und negierend, die Ideologie der fortschrittlichsten Klasse, des Proletariats schmiedete.
Die Genialität und der revolutionäre Geist von Marx konnten zur vollen Entfaltung kommen durch die äußeren Bedingungen der bürgerlichen Revolution und der Durchsetzung des Kapitalismus, die das Proletariat als Klasse für sich hervorbrachte, sowie aufgrund der fortgeschrittensten Elemente der bürgerlichen Ideologie, der Entwicklung der Produktion und vor allem der Klassenkämpfe. Bürgerliche Wissenschaftler übten bereits früh irrsinnige, verleumderische Kritik an den Lehren Marx, er sei ein sektiererischer Utopist, der sich abseits des realen Lebens bewegt. Doch Lenin, Verteidiger und Weiterentwickler des Marxismus, widerlegte diesen Unsinn: „Im Gegenteil, die ganze Genialität Marx‘ besteht gerade darin, dass er auf jene Fragen Antwort gab, die von den fortgeschrittensten Denkern der Menschheit bereits gestellt worden waren. Seine Lehre entstand als direkte und unmittelbare Fortsetzung der Lehre der hervorragendsten Vertreter der Philosophie, der politischen Ökonomie und des Sozialismus.“ (Lenin, „Drei Quellen und drei Bestandteile des Marxismus“)
Die klassische deutsche Philosophie mit den hauptsächlichen Vertretern Kant, Fichte und Hegel, sowie der bürgerliche Materialist Feuerbach, waren historisch Wegbereiter der marxistischen Philosophie. Insbesondere Hegel entwickelte die Dialektik und Feuerbach den Materialismus zum Höhepunkt innerhalb der bürgerlichen Weltanschauung. Hegels Dialektik war befangen im Idealismus und Feuerbachs Materialismus wurde mechanistisch ohne Dialektik entwickelt.
Marx knüpfte als historisch dialektischer Materialist an diese Philosophen an, er spricht davon den dialektischen Kern aus der idealistischen Hülle befreit und entwickelt zu haben. Das ist nicht nur ein einfaches Schema, sondern damit hat Marx diesen Kern erst zu seiner Entfaltung gebracht, die alten idealistischen Ideen, Unzulänglichkeiten des Verständnisses der Dialektik, mechanistische, dogmatische Auffassungen überwunden und eine neue wissenschaftliche Weltanschauung (den Marxismus) und deren Methode immer weiter definiert.
Auf Basis des Gesetzes von Negation der Negation, hob Marx die Philosophie auf eine neue Stufe, denn die fortgeschrittensten Vertreter der bürgerlichen Philosophie repräsentierten zwar selbst die Negation vorbügerlicher Anschauungen, doch Marx negierte wiederum ihren bürgerlichen Standpunkt und repräsentierte in dieser Frage das Proletariat in der Philosophie, womit Marx‘ Lehren der Entwicklung des Proletariats als letzter Klasse der Geschichte entsprechen. Damit war Marx einerseits Forstsetzer des Besten, was die Menschheit bis dahin auf dem Gebiet der Philosophie hervorbrachte, gleichzeitig drückte er aber einen Sprung, das Neue aus, fasste es zusammen und gab ihm Gestalt. Marx überwand (negierte) den entwicklungshindernden Anteil der jeweiligen Lehren und hob den positiven Anteil auf eine neue Stufe. Damit schuf er eine neue Qualität, hob die Geschichtsauffassung, die Dialektik und den Materialismus auf die neue Stufe des historischen und dialektischen Materialismus.
Die drei Quellen des Marxismus wurden durch Lenin, den Führer der Oktoberrevolution, auf eine weitere, höhere Stufe gehoben, so auch die Philosophie. Lenin verteidigte den Marxismus, bekämpfte den Revisionismus der II. Internationalen und stellte das in der internationalen proletarischen Bewegung gestörte Verhältnis zwischen Theorie und Praxis wieder her. Er unterzog die alten revisionistischen Parteien einer scharfen Kritik anhand ihrer Praxis, entwickelte die Partei neuen Typs im von Marx begründeten Sinne einer Kampfmaschine für den revolutionären Kampf und führe auf höherer Stufe die systematische Methode der Selbstkritik ein, um die Kader und die Partei anhand ihrer eigenen Fehler zu erziehen. Lenins Methode steht in unversöhnlichem Widerspruch zu den opportunistischen Methoden der Revisionisten und Idealisten. Mit seinem Werk „Materialismus und Empiriokritizismus“ schuf Lenin eine Waffe gegen allerlei Verdrehungen und Verwerfungen des Marxismus und des historischen und dialektischen Materialismus, welches nicht nur damals die Widersprüche zu den revisionistischen Organisationen und Parteien verdeutliche und verschärfte, sondern bis heute große Bedeutung hat im Kampf gegen Opportunismus und Revisionismus.
In dem Lenin die Methode und Weltanschauung Marx‘ verteidigte und anwendetet, wurde sie durch die Konkretisierung auf die neue Realität in Lenins Epoche weiterentwickelt. Genosse Stalin, der Verteidiger des Sozialismus und Fortsetzer des Leninismus, hob die Bedeutung Lenins für die Philosophie hervor: „Gerade dieser kritische und revolutionäre Geist durchdringt von Anfang bis Ende die Methode Lenins. Es wäre aber verfehlt anzunehmen, dass die Methode Lenins eine einfache Wiederherstellung dessen ist, was uns Marx gegeben hat. In Wirklichkeit ist die Methode Lenins nicht nur die Wiederherstellung, sondern auch die Konkretisierung und Fortentwicklung der kritischen und revolutionären Methode von Marx, seiner materialistischen Dialektik.“ (Stalin)
Einen weiteren und gemäß des wissenschaftlichen Sozialismus höchsten und letzten Sprung, erreichte der historische und dialektische Materialismus mit der konkreten Anwendung des Marxismus-Leninismus durch den Vorsitzen Mao Zedong in der Epoche des Imperialismus und der proletarischen Revolution, wo der Imperialismus seiner totalen Niederlage und der Sozialismus seinem weltweiten Sieg entgegen geht. Mao Zedong konnte aus den drei Quellen der Wahrheit, dem Klassenkampf, dem Produktionskampf und dem wissenschaftlichen Experiment, angereichert durch den ungeheuren Erfahrungen der proletarischen Weltrevolution, der russischen Revolution, des sozialistische Aufbaus in der Sowjetunion und inmitten der entfalteten allgemeinen Krise des Imperialismus die Frage der Philosophie qualitativ bereichern und auf eine neue Stufe heben. Er entwickelte eine tieferes Verständnis der Dialektik vor allem mit der Weiterentwicklung der Lehre der Widersprüche und deren Besonderheiten, und er systematisierte die Methoden zu deren Behandlung und Aufhebung. Er führte einen entschlossenen und mächtigen Kampf gegen den Opportunismus und Revisionismus, entwickelte die Theorie des langandauernden Volkskrieges und definierte systematisch die drei universellen Typen von Revolution. Mao Zedong erweitert und vertiefte den Marxismus-Leninismus auch in Fragen der politischen Ökonomie. Mit der Großen Proletarischen Kulturrevolution, welche durch den Vorsitzenden Mao persönlich eingeleitet und geführt wurde, erreichte die proletarische Ideologie ihren bisher höchsten materiellen Ausdruck in der Geschichte, sie wurde durch die bisher höchste Entwicklung des Bewusstseins hervorgebracht und hob ihrerseits wieder das fortschrittlichste Bewusstsein auf eine höherer Stufe.
„Die theoretischen Sätze des Kommunisten beruhen keineswegs auf Ideen, auf Prinzipien, die von diesem oder jenem Weltverbesserer erfunden oder entdeckt sind. Sie sind nur allgemeine Ausdrücke tatsächlicher Verhältnisse eines existierenden Klassenkampfes, einer unter unseren Augen vor sich gehenden geschichtlichen Bewegung.“ (Marx/Engels, Manifest der Kommunistischen Partei)
Die bürgerliche Wissenschaft und alle Formen der bürgerlichen Philosophie (der „selbstständigen“ Philosophie) dienen der Bourgeoisie, ihrem Profit und ihrem Machterhalt. Sie dienen dem Erhalt des alten, faulenden imperialistischen Weltsystems. Imperialismus bedeutet „Reaktion auf ganzer Linie“ (Lenin), das betrifft die Wissenschaft im Allgemeinen und findet ebenso in der Philosophie Ausdruck. Die Bourgeoisie kann keinen historischen Fortschritt bringen, denn dieser bedeutet allgemeinen ihren eigenen Untergang, gerade deshalb tritt die allgemeinen Krise der Bourgeoisie im letzten Stadium des Imperialismus ebenso tief und umfassende im bürgerlichen Denken und in der bürgerlichen Kultur hervor. Die Bourgeoisie kann ihren „Blick nicht in die Zukunft richten“, denn dort sieht sie ihren eigenen Untergang als notwendiges Resultat des Klassenkampfes. Das ist allgemein die objektive, materielle Grundlage für die Reaktionarität der Bourgeoisie.
Der historische und dialektische Materialismus hingegen dient dem Proletariat im Kampf um Befreiung, im Kampf um die proletarische Weltrevolution, für eine neue Gesellschaftsordnung. Das Proletariat ist die fortschrittlichste Klasse, es ist der entscheidende Faktor der Geschichte, denn objektiv liegen seine Klasseninteressen in der Zukunft. Die gegenwärtige Gesellschaft kann dem Proletariat nichts geben, es hat als lohnarbeitende, ausgebeutete Klasse nichts zu verlieren als sein Ketten und somit kein Interesse daran die Gegenwart zu erhalten. Das Proletariat ist objektiv, materiell gezwungen in die Zukunft zu schauen. Seine ideologie, in der heutigen Epoche der Marxismus-Leninismus-Maoismus, ist damit seiner Weltanschauung nach unbedingt schöpferisch und kann nur in diesem Sinne korrekt verstanden und angewendete werden!
Der historisch dialektische Materialismus befasst sich nicht mit Oberflächlichkeiten, er ist keine Methode die sich auf die äußere Form reduziert, sondern er ist die Lehre der allgemeinen Bewegungsgesetze der Materie. Dieses Bewegungsgesetze wohnen also allen Dingen inne, was den dialektischen Materialismus zu einer universellen Methode macht [1]. Die Ideologie deren Teil diese Methode ist, der Marxismus-Leninismus-Maoismus, ist demnach eine internationale Ideologie, eine universelle Wahrheit. Der Marxismus-Leninismus-Maoismus ist die einzige Ideologie, die im Einklang mit den allgemeinen Bewegungsgesetzen der Materie steht, sie ist historisch determiniert und bewusst parteilich, als die Lehre von den Bedingungen der Befreiung des Proletariats.
Die dialektische und metaphysische Auffassung von Entwicklungsgesetzen bilden zwei entgegengesetzte Pole der Methode und des Inhalts innerhalb der Weltanschauung. Die metaphysische Auffassung ist eine statische und einseitige Anschauung, sie erkennt Entwicklung als Abnahme und Zunahme, als Wiederholung. Sie geht davon aus, dass die Beschaffenheit der Dinge von Beginn an im Wesentlichen unverändert bleibe, sich lediglich vergrößere oder verkleinere und dies nur durch äußere Einwirkungen passieren könne. Dem entgegen sagt die historisch dialektisch materialistische Auffassung, dass wir vom inneren Gehalt eines Dinges ausgehen müssen, denn ihm zugrunde liegt die Notwendigkeit der Bewegung, wenngleich im Zusammenhang und in Wechselwirkung zu anderen Dingen. Die Grundursache für Entwicklung liegt im Inneren eines jeden Ding selbst – sie liegt in seiner eignen Widersprüchlichkeit. „Das Gesetzt des Widerspruchs, der den Dingen innewohnt, oder das Gesetz der Einheit der Gegensätze, ist das fundamentalste Gesetz der materialistischen Dialektik. Lenin sagt: „Im eigentlichen Sinne ist die Dialektik die Erforschung des Widerspruchs im Wesen der Gegenstände selbst.“ Dieses Gesetz nennt Lenin häufig das Wesen der Dialektik, auch den Kern der Dialektik.“ (Mao Zedong, Über den Widerspruch)
Wenn Friedrich Engels schreibt: „Die Bewegung selbst ist ein Widerspruch…“, so spricht er vom allgemeinen bzw. absoluten Charakter des Widerspruchs, der besagt, dass in den Entwicklungsprozessen eines jeden Dinges Widersprüche existieren. Die Bewegung dieser Widersprüche existiert von Anfang bis Ende eines jeden Entwicklungsprozesses. Ist ein Prozess „zu Ende“, so wird die alte Einheit der Widersprüche durch eine Neue „ersetzt“, welche aufgrund neuer Widersprüche und/oder deren neuer Zusammensetzung einen neuen Entwicklungsprozess beginnt. Das bedeutet für die Entwicklung eines jeden Dings, dass die Einheit der herrschenden Widersprüche immer nur relativ ist, der Kampf hingegen das Absolute darstellt.
Es gibt nichts, was keine Widersprüche in sich trägt, ohne Widersprüche gäbe es kein Leben, kein Weltall, nichts. Der Kampf der Widersprüche ist es, was Bewegung und Entwicklung verursacht, von der einfachsten (beispielsweise mechanischen) bis zur komplexesten (beispielsweise die menschliche Erkenntnis) Bewegungsform.
Vorsitzender Mao Zedong kritisiert in der Schrift „Über den Widerspruch“ dogmatische Abweichungen unter den Kommunistinnen und Kommunisten. Er stellt fest, dass die Allgemeinheit des Widerspruches bereits weitgehend Anerkennung fand, „nachdem die Begründer und Fortsetzer des Marxismus – Marx, Engels, Lenin und Stalin – die dialektisch materialistische Weltanschauung ausgearbeitet und die materialistische Dialektik mit allergrößtem Erfolg auf zahlreiche Gebiete der historischen und naturgeschichtlichen Forschung, bzw. auf viele Gebiete der Umgestaltung der Gesellschaft und der Natur (zum Beispiel in der Sowjetunion) angewendete haben;“, dass es jedoch gegen den Dogmatismus entscheidend ist, nicht nur das Allgemeine, sondern vor allem das Besondere des Widerspruches zu verstehen: „sie verstehen nicht, dass die Allgemeinheit des Widerspruches gerade in dessen Besonderheit existiert.“ Hier liegt ein Grundproblem des Dogmatismus, denn er versteht nicht die Besonderheit eines Widerspruches herauszuarbeiten, was jedoch notwendig ist, um den revolutionären Kampf konkret zu entwickeln.
Den ersten Schritt unserer Erkenntnis bildet die Betrachtung des Besonderen, der qualitativen Unterscheide welche jedem Widerspruch innewohnen. Jede Bewegung hat ihre Charakteristika, ihre ihr eigentümlichen Formen, nur die Unterscheidung anhand dieser lässt uns die Dinge auch ihrem Wesen nach analysieren. „Jede Form der Gesellschaft und jede Form des Denkens hat ihre besonderen Widersprüche und ihr besonderes Wesen.“ (edb.) Das ist notwendig zu verstehe, um für die jeweiligen Widersprüche auch die richtigen Methoden zu ihrer Lösung/Aufhebung anzuwenden, von einfachen bis zu komplexen Formen, von Erscheinungen in der Natur bis hin zu den komplexesten Fragen der menschlichen Gesellschaft.
Doch wie machen sich die Dogmatiker, in Negierung des Besonderen im Widerspruch, unfähig für den revolutionären Kampf? Mao Zedong sagt darüber: „Die Lösung verschiedener Widersprüche mit Hilfe verschiedener Methoden – das ist ein Prinzip, das die Marxisten-Leninisten (Anm.: heute Marxisten-Leninisten-Maoisten) streng einhalten müssen. Die Dogmatiker halten dieses Prinzip nicht ein, sie verstehen nicht die Verschiedenheit der Bedingungen, unter denen die verschiedenen Revolutionen vor sich gehen, folglich verstehen sie auch nicht, dass die verschiedenen Widersprüche mit Hilfe verschiedener Methoden gelöst werden müssen; sie wenden überall willkürlich die selbe Schablone an, die sie für unabänderlich halten, was nur dazu führen kann, dass die Revolution Rückschläge erleidet oder dass eine aussichtsreiche Sache zu Schaden gemacht wird.“ (ebd.)
Die gesellschaftliche Entwicklung hängt von den Widersprüchen innerhalb der Gesellschaft ab, in der heutigen Epoche hauptsächliche von den drei Grundwidersprüchen: vom Widerspruch zwischen Imperialismus und unterdrücken Völker und Nationen; vom Widerspruch zwischen Bourgeoisie und Proletariat; vom Widerspruch zwischen den Imperialisten selbst. Die Widersprüche zwischen Proletariat und Bourgeoisie und zwischen Imperialismus und unterdrückten Völker und Nationen sind es, die die Entwicklung der Gesellschaft vorantreiben und notwendigerweise zur Diktatur des Proletariats führen.
Das bedeutet nicht, dass es keinen äußeren Einfluss auf die Entwicklung gibt, doch er ist nicht das letztendlich Ausschlaggebende. Äußere Ursache können erst vermittels der inneren Widersprüche zur Wirkung kommen. Die materialistische Dialektik „betrachtet äußere Ursachen als Bedingung der Veränderung und die inneren Ursache als deren Grundlage, wobei die äußeren Ursachen vermittels der inneren wirken.“ (ebd) Diese betrifft gerade im Imperialismus (als Weltsystem) die gegenseitige Beeinflussung verschiedener Länder auf politischem, ökonomischen oder auch ideologischem Gebiet – hier wirkt der äußere Einfluss mittels der inneren Widersprüche des jeweiligen Landes. „Diese dialektische Weltanschauung lehrt uns vor allem, die Bewegung der Widersprüche in den verschiedenen Dingen verständnisvoll zu beobachten und zu analysieren und auf der Grundlage dieser Analyse die Methoden für die Lösung der Widersprüche zu bestimmen. Daher ist das konkrete Verständnis des Gesetz vom Widerspruch, der den Dingen innewohnt, für uns äußerst wichtig.“ (Mao Zedong, Über den Widerspruch)
Alleine durch das tiefe Verständnis des historischen und dialektischen Materialismus konnte sich der große Führer des Proletariats, Vorsitzender Mao Zedong herausbilden und mit der Vervollständigung der drei universellen Typen der Revolution, sowie der Methode des Volkskrieges, eine universelle Waffe zur Lösung der Grundwidersprüche schaffen.
Den Marxismus-Leninismus-Maoismus gemäß der Methodik des historischen dialektischen Materialismus anzuwenden, bedeutet Synthesen zu erzeugen. Die Synthese entsteht als dritte Stufe, der Negation der Negation, wie sie in der Analyse erfasst ist, folgend. Die Synthese ist daher nichts „aus dem Kopf“, subjektivistisch „Erfundenes“, sondern dem Grad der Einheit von Realität und Begriff entsprechend, vereinigen sich Analyse und Synthese sofern sie tatsächlich die Realität erkennen und ihr entsprechen. Ist das der Fall, vollzieht sich ein Sprung und der historische und dialektische Materialismus wird von einer Methode zu einem methodischen System. Die Hauptseite bildet dabei die Synthese. Denn die Methode ist zwar in jeder ihrer Bewegungen zugleich analytisch und synthetisch, doch eine dialektische Aufwärtsbewegung wird erkenntnistheoretisch erst richtig gehandhabt, wenn die Synthese als hauptsächliche Seite angepackt wird. Dies begründet sich wie folgt: Eine Analyse ist notwendig, doch solange die Philosophie nur analytisch verhält, bleibt sie passiv. Erst die Synthese bildete die Grundlage für weitere Analyse. Politisch gesehen bedeutet das: Erst die Synthese gibt uns eine revolutionäre Linie im Klassenkampf. Dass auf Basis dieser Linie dann in den Klassenkampf eingegriffen wird, ist die Grundlage dafür, dass die eigene Linie korrekt, selbstkritisch analysiert werden kann, daraus wieder eine Synthese gewonnen, ein Schluss gezogen und sie somit weiterentwickelt wird. Dies geschieht unter der allgemeinen Prämisse des Marxismus-Leninismus-Maoismus, der einzig wissenschaftlich und proletarischen Weltanschauung. Der Marxismus-Leninismus-Maoismus bestätigt sich in der Einheit von Analyse und Synthese und konkretisiert sich jeweils durch sie. Daher ist die „Bewegung“ der Anwendung des Maoismus nicht als „fließend“, von einem Punkt zum nächsten, zu nehmen, sondern als Sprung der nur durch die richtige Synthese erreicht wird. Widmen die Revolutionäre der Synthese nicht genügend Aufmerksamkeit, oder bleiben bei der bürgerlichen Dialektik der passiven Analyse stehen, werden sie den Maoismus nicht anwenden können und bisherige Erfolge und Sprünge werden keine Nachfolge finden. Die Pflanze wird verkümmern und schlussendlich absterben. Daher können sich Revolutionäre zu Kommunisten entwickeln, aber auch umgekehrt können, durch einen Mangel an Synthese, ehemalige Kommunisten zu Revisionisten und Feinden des Proletariats werden.
Damit wenden wir uns gegen die bürgerlichen Synthese-Theorien (sowie alle ihrer Erben und Ausläufer) wie beispielsweise die subjetivistisch-idealistische „spekulative Synthese“ [2], die subjektivistisch-metaphyisische „schöpferische Synthese“ [3], und andere dieser Theorien, die gegen den wissenschaftlichen Charakter der Synthese und damit vor allem gegen das Proletariat im Klassenkampf gerichtet sind. Eine Synthese wird für die Umgestaltung der Welt, für den revolutionären Kampf sprunghaft immer höher entwickelt und vermeidet umso besser Fehler, je besser das Verständnis der Ideologie geschult ist und je besser die Analyse der Verhältnisse vorgenommen wurde. Aber auch spontan, ,,unbewusst" führen die Menschen in ihrer gesellschaftlichen Praxis, d.h, inmitten von Beziehungen bürgerlicher Verhältnisse, ständig einen gewissen Prozess der Synthesenbildung durch, doch führt dies, unter der Vorherrschaft bürgerlicher Ideologie und Verhältnisse entsprechend beschränkt, zu bürgerlichen Synthesen [4]. Daher ist es notwendig in den Reihen der proletarischen Revolutionäre den ideologischen und philosophischen Spontaneismus in all seinen Spielarten entschieden zu bekämpfen. Er verleugnet in Konsequenz die Notwendigkeit des bewussten Elements und negiert damit die Rolle revolutionärer Theorie. Somit ist er dazu gezwungen, spontan auf bürgerliche Synthesen zurückzugreifen was unweigerlich zur bürgerlichen Ideologie führt.
Entgegen vieler opportunistischer Anschauungen entsteht die Synthese nicht einfach durch die Analyse, sondern sie entsteht im Kampf! Da der historisch dialektische Materialismus seinem Wesen nach hauptsächlich kämpfend und nicht hauptsächlich forschend ist, bildet die Synthese das wichtigste Element im menschlichen Erkenntnisprozess. Daraus erklärt sich auch ein korrektes Verständnis der bewussten Parteilichkeit des historischen und dialektischen Materialismus. Er ist seinem Wesen nach „gezwungen" bewusst Partei zu ergreifen, was aufgrund der historischen Entwicklung notwendigerweise Position für das Proletariat bedeutet, als schöpferischer und letzter Klasse der Geschichte. Das unterscheidet den historischen und dialektischen Materialismus von bürgerlichen Materialismus und der bürgerlichen Dialektik, die beide wesentlich älter sind als das Proletariat und von Karl Marx schon vorgefunden wurden. Es gibt keine Unparteilichkeit des Denkens und der Erkenntnis, in einer Klassengesellschaft dient alles der einen oder der anderen Klasse.
„Die marxistische Philosophie, der dialektische Materialismus, weist zwei am meisten hervorstehende Merkmale auf. Zunächst ist sie durch ihren Klassencharakter gekennzeichnet: Sie erklärt offen, dass der dialektische Materialismus dem Proletariat dient. Weiter ist sie gekennzeichnet durch ihre Bezogenheit auf die Praxis. Sie betont, dass die Theorie von der Praxis abhängt, dass die Praxis die Grundlage der Theorie bildet und die Theorie ihrerseits der praxis dient.“ (Lenin)
Die Erkenntnis kommt aus der gesellschaftlichen Praxis: des Klassenkampfes, Produktionskampfes und des wissenschaftlichen Experimentes, das sind die drei Quellen der Wahrheit. Die Erkenntnis entwickelt sich vom Niederen zum Höheren indem sie qualitative Sprünge macht. Die Sprünge gibt es in jedem Prozess der Erkenntnis.
Mao Zedong lehrt in seinen philosophischen Arbeiten zwei Stufen der Erkenntnis: die erste ist die Stufe der sinnlichen Erkenntnis, in welcher noch keine tiefgehenden Begriffe gebildet werden und keine folgerichtigen Schlüsse gezogen werden. Sie nimmt zunächst die äußerer Erscheinung, die einzelnen Seiten eines Dinge und äußerer Zusammenhänge bis zu einem gewissen Grad unsystematisch wahr. Die gesellschaftliche Praxis setzt sich jedoch fort, Dinge die in der praktischen Tätigkeit sinnliche Erkenntnisse hervorrufen, wiederholen sich. Dann tritt im Gehirn ein Sprung im Erkenntnisprozess ein, es folgt die zweite Stufe der Erkenntnis: es werden Begriffe gebildet. Der Begriff fasst nun das Wesen der Dinge, ihre Totalität und ihre inneren Zusammenhänge (die schon erwähnte Einheit von Begriff und Realität). Dabei handelt es sich nicht um eine einfache Anhäufung von Erfahrungen, die Quantität ist nicht entscheidend, sondern der Umschlag zu einer neuen Qualität. Das ist die wichtigste Stufe der Erkenntnis, sie ermöglicht Schlüsse, trägt die Erkenntnis zurück zur praktischen Tätigkeit und führt zur rationellen Erkenntnis. Das bedeutet also nicht einfach bei Abstraktionen stehen zu bleiben, denn sie können nicht als solche existieren, sondern müssen im Konkreten wieder reproduziert werden. Es ist die einfache Erkenntnis im historischen und dialektischen Materialismus, die vom Besonderen ins Allgemeine, als auch vom Allgemeinen ins Besondere führt. Zuerst machen wir die Erkenntnis des Einzelnen, eben des Besonderen, in seiner konkreten Erscheinung, davon ausgehend können wir erst zur Verallgemeinerung übergehen, das gemeinsame Wesen erkennen. Das wiederum ermöglicht uns das Erkennen des Wesens eines einzelnen Dinges, so entwickelt sich der menschliche Erkenntnisprozess vom Besonderen zum Allgemeinen und vom Allgemeinen zum Besonderen in einer spiralförmigen Aufwärtsbewegung. Das bedeutet nun: die historisch entwickelte und in großen Schlachten und Auseinandersetzungen hervorgebrachte Weltanschauung des Proletariats, der Marxismus-Leninismus-Maoismus, ist das Allgemeine, die konkreten Verhältnisse hingegen sind das Besondere. Nur eine klare Erkenntnis des Allgemeinen und fest von ihm auszugehen, erlaubt es überhaupt erst dieses „Allgemeine“ (den Marxismus-Leninismus-Maoismus) im Konkreten, im Besonderen, anzuwenden und zu entwickeln.
„Wenn wir etwas wahrgenommen haben, können wir es nicht sofort begreifen; erst wenn wir begriffen haben, können wir es tiefer wahrnehmen.“ (Mao Zedong)
„Der Marxismus konnte erst als Produkt der kapitalistischen Gesellschaft entstehen. Marx konnte nicht in der Epoche des liberalen Kapitalismus im voraus gewisse besondere Gesetzmäßigkeiten der Epoche des Imperialismus konkret erkennen, da der Imperialismus als letztes Stadium des Kapitalismus noch nicht in Erscheinung getreten war und es noch keine entsprechende Praxis gab; erst Lenin und Stalin konnten diese Aufgabe auf sich nehmen. Abgesehen von ihrer Genialität konnten Marx, Egels, Lenin und Stalin ihre Theorie hauptsächlich deswegen aufstellen, weil sie zu ihrer Zeit persönlich an der Praxis des Klassenkampfes und der wissenschaftlichen Experimente teilnahmen; ohne letztere Voraussetzung hätte keine Genialität zum Erfolg führen können.“ (Mao Zedong, Über die Praxis)
Subjektivismus, Einseitigkeit und Oberflächlichkeit in der Frage der Erkenntnis führen zu Abweichungen, Dogmatismus und schwarzen Linien. Warum? Sie widersprechen der Lehre der Widersprüche, somit der Erkenntnis der objektiven Realität, machen unfähig die geeigneten Methoden zur Lösung der Widersprüche anzuwenden und führen über leere Phrasendrescherei, dem Versuch Rezepte und Schablonen anzuwenden, in den Sumpf des Revisionismus. Subjektivismus, Einseitigkeit und Oberflächlichkeit erheben die subjektive Wahrnehmung zur Wirklichkeit und missachten die Gesetze der Widersprüche, sowie die Bedeutung der gesellschaftlichen Praxis. Unter dem Vorwand der ,,Erkenntnis durch die Praxis" missachten sie die revolutionäre Theorie, welche historisch durch die Erfahrungen der internationalen kommunistischen Bewegung erkämpft wurde, missachten sie die drei Quellen der Wahrheit und predigen einen spießigen Praktizismus, haben aber für die gesellschaftliche Praxis, von der der Marxismus ausgeht, von einer Praxis die Millionen umschließt, in in ihrem Idealismus keinen Platz: ,,Für den Idealisten und den mechanischen Materialismus, den Opportunismus und das Abenteuertum ist der Riss zwischen dem Subjektiven und dem Objektiven, die Loslösung der Erkenntnis von der Praxis charakteristisch." (Mao Zedong) Die Dogmatiker hingegen verneinen die Besonderheit des Widerspruches, ihr Versuch die revolutionäre Theorie ohne Beachtung der konkreten Analyse der konkreten Situation anzuwenden, bedeutet ebenso eine Missachtung der revolutionären Theorie, denn sie verkommt zu leeren Phrasen und bloßen Worthülsen.
Die lebendige Seele des Marxismus besteht in der konkreten Analyse einer konkreten Situation!
Opportunisten dieser Art heben einen idealistischen Standpunkt in der Frage der Erkenntnis, sie bekämpfen die revolutionäre Theorie und beschimpfen den Marxismus als „dogmatisch" oder ,,veraltet“. Sie versuchen die Massen von der revolutionären Theorie zu trennen und sie irre zu leiten: ,,Hinter dem Wort ,,Erfahrung" kann sich also ohne Zweifel sowohl die materialistische als auch die idealistische Linie in der Philosophie verbergen“ (Lenin) Revisionisten benutzen ,,Erfahrung" weiter gern als ausschließlich darauf begrenzt was sich vor der eigenen Nase abspielt, einzig und allein die individuellen Erfahrungen und Kenntnisse akzeptierend und ziehen daraus subjektiv, regional oder national beschränkte Schlussfolgerungen. „Es ist aber auch notwendig, unvoreingenommen von den Erfahrungen anderer zu lernen; wenn man in jedem einzelnen Fall unbedingt warten will, bis man seine eigenen Erfahrungen gemacht hat, und, solange das nicht geschehen ist, starrköpfig an der eigenen Meinung festhält und die Erfahrungen anderer ablehnt, so ist das nichts als ,enger Empirismus‘“. (Mao Zedong)
Diesem „engen Empirismus" entgegengesetzt ist der proletarische Internationalismus, der es zu unserer Pflicht macht, aus den Erfahrungen und großen Lehren der internationalen kommunistischen Bewegung zu lernen. Der Marxismus-Leninismus-Maoismus ,,ist allmächtig weil er wahr ist" - in jedem Land! Jede korrekte Anwendung des Marxismus-Leninismus-Maoismus auf die konkrete Situation bedeutet eine Bestätigung dieser Wahrheit und Bereicherung der Allmacht. Eine Ablehnung der Lehren welche unter anderen konkreten Verhältnissen gezogen wurden, ist nichts anders als die Missachtung der revolutionären Theorie, ist „engstirniger Empirismus“ welcher die eigenen Erfahrungen, den Subjektivismus, wie auch die Oberflächlichkeit über alles stellt. Eben auch mit dieser Einstellung macht man sich unfähig den Marxismus lebendig in der „konkreten Analyse der konkreten Situation" zu verstehen und anzuwenden, die richtigen Methoden zur Lösung der Widersprüche zu finden. Die „engstirnigen Empiristen" sprechen von Marx und betreiben gleichzeitig Antimarxismus, Revisionismus.
Subjektivismus und Formalismus, das mechanistische Umsetzen unter keiner Beachtung der konkreten Verhältnisse und Widersprüche, sind grobe Abweichungen von der proletarischen Weltanschauung. Hier liegt die ideologische Wurzel für Opportunismus und Revisionismus. Denn sich den historischen und dialektischen Materialismus nicht anzueignen, bedeutet den Kampf zu scheuen, sich opportunistisch dem „Trend" hinzugeben und somit eine Stütze für den Revisionismus, der bürgerlichen Ideologie innerhalb der Arbeiterbewegung zu werden.
Der Vorsitzende Gonzalo, der große Anführer der Kommunistischen Partei Perus und des Volkskriegs in Peru, lehrt uns ein gutes Beispiel, den historischen und dialektischen Materialismus anzuwenden und den mechanistischen Revisionismus zu bekämpfen. Was besagt die revisionistische Theorie der „friedlichen Akkumulation der Kräfte"? Sie benutzt eine idealistische Weltanschauung, in der das Besondere - die Qualität – nicht die hauptsächliche Rolle spielt, sondern ganz mechanistisch die Quantität die Hauptsache bildet, als Vorwand den Beginn des Volkskrieges hinauszuschieben. Die Quantität schlägt in der These der „friedlichen Akkumulation der Kräfte" automatisch zu einem gewissen Zeitpunkt in Qualität um, doch das ist falsch, denn der Klassenkampf verläuft nicht nach Automatismen. Was hingegen lehrt uns der Vorsitzende Gonzalo? Er lehrt uns historisch und dialektisch materialistisch heranzugehen, wendet die universelle Ideologie des Proletariats konkret an und gibt uns eine Waffe gegen den Revisionismus: „Der Kampf um die Macht als die Hauptsache bedeutet nicht, dass wir von Anfang an die Massen auf einmal inkorporieren werden, da der Vorsitzende Mao uns lehrt, dass man durch die Entwicklung von Stützpunktgebieten und bewaffneten Streitkräften die Höhepunkte der Revolution hervorbringt; das hat zu tun mit dem Gesetz der Inkorporation der Massen in die Revolution, festgelegt in der Partei auf dem zweiten Plenum 1980, Inkorporation die sich ergeben wird in Sprüngen und fortschreitend; je mehr Volkskrieg, desto mehr Inkorporation der Massen, weil der Volkskrieg eine politische Tatsache ist, die mit kraftvollen Aktionen die Ideen in die Köpfe der Menschen einhämmert, welche Schritt für Schritt ihren einzigen und wahren Weg verstehen, so entwickelt sich ihr politisches Bewusstsein; der Volkskrieg ruft alle Revolutionäre zusammen and wenn er sich entwickelt bereitet er sich seinen eigenen Weg vor.“ (Einheitsbasis der Kommunistischen Partei Perus, Massenlinie)
Zur Überwindung idealistischer und mechanistischer Fehler jeglicher Art, braucht es die richtige Behandlung der Praxis und ein richtiges Verständnis von dieser, miteingeschlossen vor allen das gewissenhafte Studium des Marxismus-Leninismus-Maoismus - die historischen Erfahrungen des Kampfes des internationalen Proletariats, das sind die Erfahrungen des Kampfes der politischen und ideologischen Linien, denn so entwickelt sich der Kampf und so entwickelt sich die Ideologie!
„Wer (…) über Erfahrungen in der praktischen Arbeit verfügt, muss die Theorie studieren und gewissenhaft Bücher lesen; erst dann wird es möglich sein, dass seine Erfahrungen einen systematischen Charakter annehmen und auf das Niveau der Theorie gehoben werden, erst dann wird er seine Teilerfahrungen fälschlicherweise für allgemein gültige Wahrheiten halten und keine Fehler empirischer Art begehen.“ (Mao Zedong, den Arbeitsstil der Partei verbessern)
Diese Fehler zu überwinden ist notwendig um entscheidende Sprünge von der sinnlichen zur rationellen Erkenntnis zu machen. Was passiert in diesem Sprung? Das Alte und Falsche wird zerschlagen, das Neue und Richtige setzt sich durch. Dieser Prozess geht jedoch nicht von alleine - dafür braucht es den richtigen allgemeinen Standpunkt, die richtige Methode und die Praxis der Klassenkämpfe. Oder fallen die richtigen Ideen etwa vom Himmel?
Ein höheres Bewusstsein und Verständnis einer Frage zu erlangen, einen Sprung in der Verinnerlichung und Anwendung des Marxismus-Leninismus-Maoismus zu machen, bedeutet die Umgestaltung der Materie „im eigenen Kopf". Die richtigen Ideen fallen nicht vom Himmel – dafür braucht es ein hohes theoretisches Niveau, ein tiefes Verständnis des historischen und dialektischen Materialismus, denn er lehrt uns vor allem die Notwendigkeit des Kampfes der Gegensätze als hauptsächliches und bestimmendes Gesetz der Entwicklung. Ein hohes theoretisches Niveau alleine ist jedoch nicht ausreichend, es genügt nicht einfach nur zu studieren. Ebenso wenig wie es ausreicht einfach nur in Mitten der Klassenkämpfe zu stehen. Der ideologische Kampf, welcher ausschlaggebend ist für die materielle Umgestaltung, besteht aus Theorie und Praxis und kann auch nur so geführt werden.
„Bedarf es tiefer Einsicht um zu begreifen, dass, mit den Lebensverhältnissen der Menschen, mit ihrer gesellschaftlichen Beziehungen, mit ihrem gesellschaftlichen Dasein, auch ihre Vorstellungen, Anschauungen und Begriffe, mit einem Wort auch ihr Bewusstsein sich ändert? Was beweist die Geschichte der Ideen anders, als dass die geistige Produktion sich mit der materiellen umgestaltet? Die herrschenden Ideen einer Zeit waren stets nur die Ideen der herrschenden Klasse. Man spricht von Ideen, welche eine ganze Gesellschaft revolutionieren; man spricht damit nur die Tatsache aus, dass sich innerhalb der alten Gesellschaft die Elemente einer neuen gebildet haben, dass mit der Auflösung der alten Ideen gleichen Schritt hält." (Marx/Engels, Manifest der Kommunistischen Partei)
„Die Materie ist nicht ein Erzeugnis des Geistes, sondern der Geist ist selbst nur das höchste Produkt der Materie.“ (Engels)
Richtige Ideen fallen nicht vom Himmel, sondern werden erkämpft. Nicht in irgendwelchen ideellen „Sphären" und „Diskursen", sondern materiell! Alles ist Materie, alles geistige hat materielle Wurzel, selbst unser Geist ist Produkt der Materie. „Eben das ist Materialismus: Die Materie wirkt auf unsere Sinnesorgane ein und erzeugt eine Empfindung. Die Empfindung ist abhängig vom Gehirn, von den Nerven, der Netzhaut usw., d.h. von der in bestimmter Weise organisierten Materie. Die Existenz der Materie ist das Primäre. Die Empfindung, der Gedanke, das Bewusstsein ist das höchste Produkt der in besonderer Weise organisierten Materie.“ (Lenin) Der Kampf der Widersprüche ist auf ideologischer Ebene ein Kampf zwischen roter und schwarzer Linie, er widerspiegelt materiell die Interessen und Positionen der jeweiligen Klassen. Das ist entscheidend, denn es macht den Linienkampf nicht zu einem bloßen „Kampf der Ideen", wie es diverse „Diskurstheorien" gerne hätten, sondern zu einem materiellen Kampf, welcher die volle Ernsthaftigkeit und Wachsamkeit erfordert.
Auch die Kommunistische Partei muss einen bestimmten materiellen Ausdruck haben, denn sie ist das höchste Produkt des Klassenkampfes des Proletariats, als in besonderer Weise organisierte Materie. Das klingt vielleicht zuerst nach einem Gemeinplatz, ist es aber nicht – gerade wenn man sich ansieht, was alles an „Parteitheorien" herumgeistert und wer sich aller „revolutionär“, „kommunistisch“, oder ähnlich „labelt“ (denn genau das ist es!). Doch die Kommunistische Partei ist die Führung des Proletariats und der unterdrückten und ausgebeuteten Massen in der materiellen Umgestaltung der Gesellschaft und der ganzen Welt, denn sie ist das ausschlaggebende Kampfzentrum und damit eine objektive Notwendigkeit im Kampf um die proletarische Weltrevolution. Sie bildet als Organisationsform des Kampfes der revolutionären Klasse des Proletariats die bisher höchste spezifisch organisierte Form der Materie. Dabei geht es nicht einfach nur um eine Ansammlung von „Revolutionären und Kämpfern", sondern um die sprunghafte Kristallisation der besten, der fortschrittlichsten Kräfte des Proletariats. Lenin zerschlug die liberale Position, dass „jeder Mitglied der Kommunistischen Partei sein“ könne, in der Auseinandersetzung um den Paragraph I des Parteistatuts der Kommunistischen Partei der Sowjetunion (Bolschewiki). Lenins Linie setzte zu diesem Paragraphen eine Formulierung durch, die besagte, „dass Mitglied der Partei jeder sein kann, der das Parteiprogramm anerkennt, die Partei in materieller Hinsicht unterstützt und Mitglied in einer ihrer Organisationen ist." (Stalin, Geschichte der KpdSU(B)) Lenin forderte damit Parteimitglieder ein, die sich voll der Parteidisziplin unterwerfen, aktiv die Linie der Partei umsetzen und somit einen festen, organisierten Trupp darstellen. Die Opportunisten hingegen forderten einen Typ von Partei, deren Mitglieder keine feste Verpflichtung und Disziplin eingehen, indem sie unter anderem „Mitglied in einer ihrer Organisationen ist“ nicht anerkannten. Mitglieder der Kommunistischen Partei haben besondere Aufgaben, es genügt nicht, formell oder in Einzelaktionen („fallweise“) die Partei zu repräsentieren. Daher ist auch nicht „jeder Streikende“ [5], heute könnte man wohl auch sagen „nicht jeder Kämpfende", der sich der Partei „zugehörig fühlt" und gewisse Sympathien für sie hegt, ein Parteimitglied. Lenin führte diesen Kampf gegen kleinbürgerliche, liberale Linien, welche sich die kleinbürgerliche, liberale Option sein Leben nicht voll und ganz der Revolution zu verschreiben, im Parteistatut sichern wollten. Lenin, der große Führer der Oktoberrevolution, bewies damit sein Verständnis über das Wesen der Kommunistischen Partei, als höchste Form der Organisation der Materie in der Klassengesellschaft und brachte sein tiefes Verständnis über den historischen und dialektischen Materialismus zum Ausdruck.
Dieses Verständnis wurde durch Mao Zedong vertieft. Die Schrift „Über die Berichtigung falscher Ansichten in der Partei“ ist eine Kampfansage gegen dem Proletariat feindlich gesonnene Ansichten und Haltungen in der Partei und den Parteiorganisationen, eine Schrift welche die rote Linie verteidigt und zu höchsten Form der Organisation in der Kommunistischen Partei vorwärts treibt. Abweichungen wie die „extreme Demokratisierung“ und „die Missachtung der Organisationsdisziplin", worin sich, vor allem unter dem Deckmantel der Kritik und Selbstkritik, der kleinbürgerliche Individualismus äußert, werden darin bekämpft. Der Liberalismus und mit ihm der kleinbürgerliche Individualismus werden speziell hervorgehoben, unter anderem analysiert Mao folgende schlechte Tendenz in der Parteiorganisation: „Passivität und Lässigkeit. Geht etwas nicht nach Wunsch wird man passiv und weigert sich zu arbeiten. Die Ursache dafür ist im wesentlichen mangelnde Erziehungsarbeit, aber manchmal liegt es auch an der ungeeigneten Art, in der die führenden Funktionäre Probleme behandeln, die Arbeit verteilen oder die Disziplin durchsetzen." Weiters sagt Vorsitzender Mao über den Individualismus: „Der Individualismus, wie er in der Partei in Erscheinung tritt, hat seinen Ursprung in der kleinbürgerlichen und bürgerlichen Ideologie. Das muss bei unserer Erziehungsarbeit klargestellt werden."
Was ist die objektive, materielle Basis (klein)bürgerlichen Individualismus? Der moderne Individualismus ist etwas der Bourgeoisie eigenes, denn die Bourgeoisie setzte sich gegen die feudale Gesellschaftsordnung durch, erlangte ihre eigene Freiheit indem sie das "individuelle Recht“ auf Freiheit und die Initiative durchsetzte - das alles auf Basis des Kapitalismus, der dies erst möglich machte. Für die Bourgeoisie bedeutet Freiheit das individuelle Recht des Bürgers auf Ausbeutung - und das „individuelle Recht" des Arbeiters ausgebeutet zu werden! Der bürgerliche Individualismus setzt zu seiner Herausbildung also voraus, dass kapitalistisch ausgebeutet und unterdrückt wird. Auf Seiten der Bourgeoisie ist er daher nur schlüssig. Im Kleinbürgertum übernimmt der Individualismus (mal deutlicher kleinbürgerlich, mal eher bürgerlich geprägt) die Funktion der ideologischen Verkleidung des objektiven Interesses dieser wankelmütigen Zwischenschicht, sich weder dem Druck der Bourgeoisie beugen zu müssen, noch hinabzufallen ins Proletariat, sondern gegen die Macht der beiden Hauptklassen das „eigene Individuum" zu betonen, das - ganz spießig - „über" dem Klassenkampf und damit „über" strenger, bewusster Disziplin, und „über" der Partei steht. Solcherlei ist diesen kleinbürgerlichen „Individualisten“ ein gar schlimmer Graus. Das Proletariat wiederum lehnt das Individuum nicht ab, im Gegenteil, aber es selbst und seine Partei haben mit (klein)bürgerlichem Individualismus nichts zu schaffen. Die proletarische Auffassung des Individuums ist, dass erst in der klassenlosen Gesellschaft, im Kommunismus, die Bedingungen für „die freie Entwicklung eines jeden" gegeben sind, sich das menschliche Individuum also erst in der „Gemeinschaft freier Menschen" wahrhaft frei entfalten kann. Friedrich Engels schreibt im ersten Entwurf für ein Programm des Bundes der Kommunisten 1847 diesbezüglich folgendes: „Was ist der Zweck der Kommunisten? Die Gesellschaft so einzurichten, dass jedes Mitglied der selben seine sämtlichen Anlagen u. Kräfte in vollständiger Freiheit und ohne dadurch die Grundbedingungen dieser Gesellschaft anzutasten, entwickeln und betätigen kann.“ Das Proletariat und seine Partei lehnen also all solchen „Individualismus" ab, der in Wahrheit die Ausbeutung und damit klassenmäßige Beschränkung und Knechtung des Individuums konserviert. Hingegen verteidigen sie eine historische Zukunft, in der das Proletariat über den Weg des Sozialismus zum Kommunismus kommt, in welchem erst die „freie Entwicklung eines Jeden“ möglich ist - weil es sich um eine klassenlose Gesellschaft handelt.
Da das Proletariat unter der Herrschaft des Kapitals ausgebeutet und unterdrückt ist und solange nicht endgültig befreit ist, solange es Klassen gibt, kämpft es für seine Freiheit indem es sein kollektives, politisches Recht immer weiter durchsetzt: im Klassenkampf, in der proletarischen Revolution, in der Diktatur des Proletariats. Es setzt der „individuellen Freiheit und Initiative" die Organisation der Initiative und der Freiheit gegenüber! Die Organisation ist dabei das Entscheidende, sie ist kollektiver Ausdruck und bedeutet das höchste Produkt des Klassenkampfes des Proletariats, die in besonderer Weise, am höchsten oiganisierte Materie, welche heute bis zur Organisationsform der Kommunistischen Partei neuen Typs fortgeschritten ist. Der (klein)bürgerliche Individualismus ist damit ein großer Feind der proletarischen Organisation, denn er drückt objektiv bürgerliche Interessen gegen das Proletariat aus, hingegen ist das Proletariat kein Feind des Individuums an sich, sondern wird es auf seinem vor allem kollektiven Weg erst zur Entfaltung bringen.
Als Marxistinnen und Marxisten wissen wir, dass sich historisch und objektiv [6] immer die fortschrittlichsten Positionen als höhere Form durchsetzen. Die fortschrittlichsten Elemente setzen sich allerdings nicht einfach in einer allgemeinen Form durch, als Marxismus-Leninismus-Maoismus, der letzten und höchsten Stufe der Weltanschauung des Proletariats, sondern müssen im Konkreten zum Ausdruck kommen. Es bedarf einer Synthese zur Anwendung der Ideologie des Marxismus-Leninismus-Maoismus auf die jeweiligen Verhältnisse. Diese findet Ausdruck in der internationalen Erfahrung der kommunistischen Kräfte, in politischen und ideologischen Dokumenten und Resolutionen, in der allgemeinen politischen Linie der Kommunistischen Partei und entwickelt sich zur immer höheren Form, vom allgemein wegleitenden Denken zum spezifizierten wegleitenden Denken und schließlich zum systematisierten, konkretisierten Gedanken [7]. Denn im Konkreten wird die universelle Wahrheit zur bestimmten Materie, dies aber nicht plötzlich, sondern die Konkretisierung vollzieht sich in Sprüngen, als Resultat eines tiefen und harten Prozesses des Kampfes. Vorsitzender Gonzalo konkretisierte die höchste Form der Ideologie mit der Synthese für die perunische Realität, genauer einem ganzem System an Synthesen welche sich im Gonzalodenken ausdrücken. Er bereicherte damit den Marxismus-Leninismus-Maoismus, bewies dessen universelle Wahrheit, indem er ihn im Konkreten meisterhaft anwendete. Vorsitzender Gonzalo verkörpert daher konkret die heute am höchsten entwickelte Form der Ideologie, er ist objektiv der größte lebende Marxist-Leninist-Maoist!
Es ist eine Wahrheit, dass sich historisch die fortschrittlichsten Positionen und das sie ausdrückende fortschrittlichste Denken durchsetzt. Während der Rekonstitution der Kommunistischen Partei ist es ebenso zwingend notwendig, dass sich innerhalb der Partei ein führendes, wegleitendes Denken herausbildet, welches die korrekte Synthese für die jeweilige konkrete Lage definiert und verkörpert. Dieses wegleitende Denken bildet Führung und „Herzschlag" der roten Linie und muss von allen die sich um die rote Linie zusammenschließen, verteidigt und unterstützt werden. Sich mutig und fest um die rote Linie zusammenzuschließen ist der Lebensnerv einer jeder Kommunistischen Partei, besonderes Gewicht bekommt diese Tatsache in der Etappe ihrer Rekonstitution. Die wegleitende Synthese ist der Befehl des Marxismus-Leninismus-Maoismus unter dem die Kommunistische Partei ihren Beitrag zur proletarischen Weltrevolution leistet. Das lehrt uns der historische und dialektische Materialismus und das wird uns durch den unerschütterlichen Kampf des Vorsitzenden Gonzalo und der Kommunistischen Partei Perus bewiesen.
Kommunistinnen und Kommunisten die heute predigen „dem Volke zu dienen", doch dabei nicht all ihre Kraft in den Dienst der Rekonstitution der Kommunistischen Partei stellen, benutzen dieses große Prinzip lediglich als Phrase um ihren eigenen Subjektivismus und Dogmatismus zu tarnen. Sie verstehen weder den Marxismus lebendig und schöpferisch anzuwenden, noch sehen sie den Kampf um die rote Linie, oder die Verteidigung dieser, als materiellen Teil des Klassenkampfes, der wissenschaftliche und verbindlich, mit aller Ernsthaftigkeit geführt werden muss, denn ihre idealistische Weltanschauung bedient den Opportunismus und die Orientierungslosigkeit. Die Rekonstitution der Kommunistischen Partei ist keine mechanistische Angelegenheit, sondern entwickelt sich nur im Kampf, im Sturm von Ebbe und Flut. Opportunismus führt dazu, dass weder aus der konkreten Analyse der konkreten Situation Synthesen erkämpft werden, noch dass erkämpfte Synthesen der roten Linie konsequent verteidigt und somit angewendet werden. Beides widersetzt sich der Unterstützung der roten Linie und begünstigt das Durchsetzen einer ernsthaften, antiproletarischen Opposition.
Sich fest um die rote Linie zusammenschließen, fest auf die Führung vertrauen und entschieden gegen jegliche schwarze Opposition ankämpfen – das ist die Voraussetzung um die rote Linie entwickeln und durchsetzen zu können und damit Sprünge herbeizuführen zum wegleitenden Denken, als Synthese des Marxismus-Leninismus-Maoismus mit der konkreten Lage in Österreich. Das bedeutet der Sprung vom Allgemeinen ins Besondere, vom Abstrakten ins Konkrete und somit zur materiellen Umgestaltung vorwärts zu schreiten!
„Die marxistische Philosophie ist der Ansicht, dass die wichtigste Frage nicht darin besteht, die Gesetzmäßigkeiten der objektiven Welt zu verstehen, um die Welt interpretieren zu können, sondern darin, die Kenntnis dieser objektiven Gesetzmäßigkeiten auszunutzen, um die Welt aktiv umzugestalten." (Mao Zedong)
[1] Die unterschiedlichen Weisen der Widerspiegelung und Umgestaltung, also der „Aneignung“ der Welt (politisch, religiöse, künstlerisch, etc.) führen jeweils für sich allein genommen, bei all ihrer Unterschiedlichkeiten, noch nicht zu einem allgemeinen Begreifen bzw. „Aneignen“ der Welt. Die Widerspiegelung der konkreten Wirklichkeit (und der allgemeinen Einrichtung der Welt) im Denken als „Gedankentotalität“ bzw. „Gedankenkonkretum“ wie Marx es nannte, und was er zur „einzig wirklichen Aneignung der Welt“ erklärte, erfordert eine gewisse einheitliche und besondere Methode: diese ist der historische und dialektische Materialismus.
[2] v.a. durch Fichte und Schelling unter Berufung auf Hegel systematisiert: Aufhebung des Widerspruchs durch Vereinigung von Gegensätzen. Höhere Einheit entsteht durch objektive Vereinigung, nicht durch Kampf. Lehnt also die Allgemeinheit des Kampfes im Widerspruch ab.
[3] v.a. durch W. Wundt, der Synthese als ausschließliche „Neuschöpfung“ definiert, zurückführbar auf einen „produktiven Willensakt“ und einzelne Empfindungen die zu einer „neuen Einheit“ zusammengefasst werden. Er erklärt den Willen zur einheitstiftenden Funktion, der Marxismus hingegen den proletarischen Klassenstandpunkt und den Klassenkampf, dessen Ausdruck erst der Wille zur Einheit sein kann.
[4] ]Das ist übrigens ein wichtiger Punkt für das Verständnis von Analyse und Synthese im Sozialismus. Ist der Sozialismus eine Klassengesellschaft, und davon gehen wir mit Marx aus, und hat in der
sozialistischen Gesellschaft noch eine ganze historische Periode lang das bürgerliche Recht
Bestand (wie es ebenso schon von Marx festgestellt und von Mao Zedong systematisiert
und theoretisch entwickelt wurde), dann bedeutet das, dass die spontane Synthesenbildung auch eine
ganze historische Periode hindurch noch bis zu einem gewissen Grad zum bürgerlichen Standpunkt neigen wird (da sie ja bis zu einem gewissen Grad bürgerliches Recht ausdrückt), und erst mit großen und festen Schlägen zur Zurückgdrängung des bürgerlichen Rechts immer weiter zum Kommunismus hin neigen wird. Das bestäligt einmal mehr die Weitsicht Mao Zedongs und die tiefe Notwendigkeit mehrerer proletarischer
Kulturrevolutionen.
[5] Dies war das gegebene Beispiel im Kampf um den „Paragraph I des Parteistatutes“.
[6] „historisch und objektiv“ ist dabei sehr wichtig im Kampf gegen die „linken“ Abweichungen des Subjektivismus und Voluntarismus, vor allem aber gegen die rechte Abweichungen wie Defätismus und rechten Opportunismus.
[7] Wir leiten diese innere Unterscheidung der Sprünge der Konkretisierung ab von folgender Feststellung der Kommuinistischen Partei Perus auf ihrem 1. Parteitag: „Aber dazu, und dies ist die Grundlage für jede Fühererschaft, erschaffen die Revolutionen ein Denken, das sie wegleitet, Resultat der Anwendung der universellen Wahrheit der Ideologie des internationalen Proletariats auf die konkrete Bedingungen jeder Revolution; wegleitendes Denken, das unverzichtbar ist, um den Sieg zu erreichen und die Macht zu erobern und noch mehr für die Fortsetzung der Revolution und dafür immer den Kurs zu halten bis zum einzigen grandiosen Ziel, dem Kommunismus; wegleitendes Denken, das, wenn es zu einem qualitativen Sprung von ausschlaggebender Wichtigkeit für den revolutionären Prozess den es leitet gekommen ist, sich mit dem Namen desjenigen, der es theoretisch und praktisch verwirklichte identifiziert. In unserer Situation spezifizierte sich dieses Phänomen erstens als wegleitendes Denken, nachher als wegleitendes Denken des Vorsitzenden Gonzalo und später als Gonzalodenken; weil es der Vorsitzende Gonzalo ist, der es durch kreative Anwendung des Marxismus-Leninismus-Maoismus auf die konkreten Bedingungen der peruanischen Realität erschuf und so die Partei und die Revolution mit einer unverzichtbaren Waffe, die unseren Sieg garantiert, ausgestattet hat.“ (Einheitsbasis der Kommunistischen Partei Perus, Grundlegende Dokumente. Angenommen auf dem 1. Parteitag. Abschnitt 2: Das Gonzalodenken betreffend).
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